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Aus Vulkans Werkstatt - Meisterbronzen aus dem Rijksmuseum Amsterdam: Die Stars des Feuers

Eine größere Anzahl von Spitzenexponaten aus einem Museum für eine Ausstellung in ein anderes Haus zu bekommen, ist schwierig. Möchte ein Museum seine Räumlichkeiten und das Ausstellungskonzept grundlegend erneuern, stellt sich für den Direktor die Frage wohin mit den wertvollen Stücken oder zumindest mit einem Teil von ihnen. Eine Möglichkeit ist, diese während dieser Zeit, statt im Depot zu lagern, auf "Wanderschaft" zu schicken. So geschehen etwa 2005 bei der Canaletto-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum, wo eine Reihe von Bildern aus dem Warschauer Königsschloss nach Wien entlehnt wurden. Nun kommt das Liechtensteinmuseum in den Genuss die eigene beachtliche Sammlung mit dem Kernbestand an Bronzen aus dem Amsterdamer Rijksmuseum für einige Zeit in Dialog zu setzen, während sich das Museum in Amsterdam bis 2009 einem umfassenden Umbau-, Renovierungs- und Modernisierungsprogramm unterzieht. Über 40 Bronzen - sie sind zwischen dem beginnenden 15. Jahrhundert und dem ausgehenden 18. Jahrhundert in Italien, in den Niederlanden oder in Deutschland gegossen worden - stehen nun frei im Raum oder in Glaskästen vor erlesenen Tapisserien und Gemälden Liechtenstein`scher und Schönborn-Buchheim`scher Provenienz. Zusammen geben sie eine Atmosphäre wieder, wie sie seinerzeit wohl in einer sehr exklusiven Privatsammlung geherrscht haben könnte. Die Schöpfer dieser schönen Dinge von höchstem künstlerischen und kunsthandwerklichen Wert waren "Stars" ihrer Zeit, nämlich Andrea del Verrocchio, Antico, Giambologna, Caspar Gras, Adriaen de Vries, Willem van Tetrode u.a. Die Exponate in der Rossau sind bei allen Ausstellungen nur von Nummerntäfelchen begleitet, die ausführlichen Texte finden sich in einem Heftchen wieder, das dem Besucher mit der Eintrittskarte ausgefolgt wird. Damit wird die Aufmerksamkeit der Besucher nicht von den Objekten abgelenkt. Allerdings wäre im Heftchen eine Gliederung der Texte auch nach Sälen gut, denn die Tapisserien und Bilder aus den Sammlungen Liechtenstein und Schönborn werden einfach ohne Hinweis (im Sinne einer Überschrift) in der Nummerierung angehängt und man muss in jedem Saal vor- und zurückblättern. Ein Begleitkatalog ist in englischer Sprache erschienen. Tipp: Eine größere Vertiefung zum Thema Giambologna ist ab 27. Juni im Kunsthistorischen Museum Wien möglich, wo man Werke aus dem Bargello besichtigen können wird.
Mehr Texte von Maria-Gabriela Martinkowic

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Aus Vulkans Werkstatt - Meisterbronzen aus dem Rijksmuseum Amsterdam
07.04 - 03.07.2006

Liechtenstein Museum (geschlossen)
1090 Wien, Fürstengasse 1
Tel: +43 / 1 / 319 57 67 - 252, Fax: +43 / 1 / 319 57 67 - 255
Email: info@liechtensteinmuseum.at
http://www.liechtensteinmuseum.at
Öffnungszeiten: Freitag bis Dienstag 10.00–17.00 Uhr, Mittwoch und Donnerstag geschlossen


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