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Das Leben hat zwei Seiten

Selten nur zwei gute. Auch letzte Woche war das nicht anders. Fangen wir einmal mit der guten Nachricht an. Die Frau Innenministerin durfte sie fröhlich und offiziell verkünden - die "Sally" ist wieder da. Nichts für ungut, fast nichts passiert - nur ein paar Kratzer nach einer bsoffnen Gschicht. Weit und breit keine Kunstmafia, nur ein zweimal einsteigen müssender weil vergesslicher Familienvater - der erste Einstieg musste abgebrochen werden, da er das Messer zwecks Überwindung der widerspenstigen Jalousie nicht gleich mitgenommen hatte. Aber die gute Nachricht hat ja noch ein paar weitere Gutigkeiten zu bieten. Im KHM kann man nur dann Einsteigen, Fenster öffnen und Stehlen, wenn man ein "hochqualifizierter Sicherheitstechniker" und Besitzer eines Wochenendhauses in bewaldeter Umgebung plus Filzstift für notwendige Kennzeichnung von Schatzbegrenzungsbäumen ist. Also seien an dieser Stelle gleich alle Nachahmungstäter eindringlich gewarnt nicht voraussetzungslos ins KHM einzudringen. Und noch eine gute Nachricht für diejenigen, die sich in Zukunft ein Handy kaufen - die Qualität der Überwachungskameras ist nämlich so gut, dass man sich auch gleich Passfotos ausdrucken lassen sollte - das geht selbst noch nach ein paar Jahren. Und jetzt die nicht so gute Nachricht. Die Klimts sind halt weg. Oder würden zumindest viel Geld kosten, weil die betagte Besitzerin so trotzig war, die diversen Mauscheleiversuche zu überleben. Aber der Staat hat kein Geld und der Dichand hat leider auch keins und der Androsch will nur zahlen, wenn die Banken zahlen, aber diese wiederum wollen nicht zahlen sondern nur borgen. Also werden sie wahrscheinlich weg sein - die Klimts. Aber vielleicht tauchen ja noch ein paar weitere nicht so gute Nachrichten aus dem Restitutionsverschleierungssumpf auf und wir müssen viel mehr Kunstwerke zurück geben, als uns lieb ist. Naja - wie gesagt - das Leben hat schon seine zwei Seiten. Vor allem das österreichische.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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