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VISTA POINT, Perspektiven steirischer Kunst: Die Politik des Temporären

Die Ausstellung als politisches Instrument scheint Schule zu machen. Nachdem die Galerie 5020 Ende letzten Jahres mit "avec peinture" um den Verbleib der Abteilung für Bildende Kunst des Mozarteums in Salzburg Stellung bezogen hat, werden im Medienturm nicht nur Positionen steirischer KünstlerInnen unter 30 präsentiert, sondern auch auf die prekäre Lage der Ausbildungsstätten in Graz aufmerksam gemacht. Graz verfügt zwar mit der Ortweinschule über einen Hort jungen künstlerischen Potentials, durch das Fehlen möglicher Weiterbildungsstätten wandern diese jungen KünstlerInnen durchwegs nach Wien ab. Kaum einer oder eine findet den Weg zurück und die Institutionen verzichten zum Großteil auf die explizite Förderung und Einbeziehung regionaler Positionen zu Gunsten eines rein international ausgerichteten Programms. Die Arbeiten, die im Medienturm zu sehen sind, könnten unterschiedlicher nicht sein. So arbeitet Christian Eisenberger zumeist anonym und im öffentlichen Raum. Seine Installationen und Interaktionen sind so auch eher vergänglich, da so mancher Sammler, der Eisenbergers Arbeit schätzt, in Nacht-und-Nebel-Aktionen zugreift. Im autonomen Galerienraum entsteht eine Dynamik, die neugierig macht, was von Eisenbergers Arbeiten bis zum Ende der Ausstellung durchhält. Neben seinen Installationen aus Karton und anderen Fundmaterialien finden sich weitere von Michael Gumhold oder Daniel Hafner, wobei die Materialien durchwegs differieren. Eva Beierheimer nimmt in ihrer Arbeit direkten Bezug auf die Institution, in dem sie in zwei Installationen auf den Öffentlichkeitsauftritt des Medienturms, real und im Web, unter Extraktion der Textteile reagiert. Herausragend ist Constantin Lusers Zeichnung, ein Mikro/Makrokosmos, der, auf den ersten Blick wie ein computergenerierter Plan aussehend, bei genauerem Betrachten tausend spannende Details bietet. Luser ist jener Künstler in der Auswahl, der mit Abstand am meisten internationale Beachtung bereits gefunden hat. Ein Weg, der den anderen noch bevorsteht.
Mehr Texte von Nora Theiss

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VISTA POINT, Perspektiven steirischer Kunst
04.02 - 25.03.2006

Kunstverein Medienturm
8020 Graz, Josefigasse 1
Tel: +43 316 261 13 81-31, Fax: +43 316 261 13 81-30
Email: office@medienturm.at
http://www.medienturm.at


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