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Bernhard Frühwirth / Johannes Steidl: Schlagwort Konfrontation

Auf der einen Seite das Klicketiklack von Dia- und das Surren von Filmprojektoren, auf der anderen Seite Ruhe, so präsentiert sich der große Saal des Salzburger Kunstvereins zur Zeit. Die zwei Positionen, die sich hier gegenüber stehen, unterschiedlich und doch auch Gemeinsamkeiten aufzeigend, sind die Arbeiten zweier Künstler, die ihre Zusammenkunft dem Umstand verdanken, dass seit einigen Jahren schon eine Reihe am Laufen ist, die Salzburger Künstler mit einer jeweils anderen Position konfrontiert. Konfrontation ist das Schlagwort. Sowohl Bernhard Fruehwirth als auch Johannes Steidl arbeiten interdisziplinär, wenn man das so sagen will: Zeichnung, Malerei, Fotografie, Video, Installation sind die Medien. Fruehwirts Arbeit, sich überschneidende Projektionen von Dias und Filmen, die Projektoren stehen installativ auf Holzgestellen im Raum, spielt mit der Wahrnehmung des Betrachtes. Die Ruhe der beiden Filme ? statische Aufnahmen von Fabriken in Endlosschleife, eine Optik wie von handkolorierten Schwarzweißfotografien, nur der aufsteigende Rauch bewegt sich ? wird durch das unablässige Klicken der Diaprojektoren gestört. Die auftretenden Abnutzungsspuren während der Endlosprojektion sind gewollt und verstärken den Eindruck des möglichen Alters der Aufnahmen. Die gezeigten Bilder, private Dias des Künstlers, sind kaum erkennbar, da sie auf den Kopf gestellt sind. Die Interaktion der beiden Projektionen birgt viel Unruhe und Dissonanzen. Auf der Wand gegenüber sind wie ein großer Würfelraster Platten montiert, die auf den ersten Blick wie Alutafeln aussehen. Johannes Steidl spielt hier sowohl mit der Wahrnehmung als auch mit dem Moment der Täuschung. Denn bei genauer Betrachtung wird die Sicherheit des ersten Eindruckes suspekt. Dass es sich hier um Rohmaterial für die Produktion von Tetrapaks handelt, muss einem schon gesagt werden, damit man es erkennt. Die Oberflächenstruktur der Tafeln ist unglaublich spannend. Dabei ist es egal ob hier nun Schildkröten oder schildkrötenähnliche Formen dargestellt werden. Dieses Material hat?s in sich. Die unterschiedlichen Materialitäten der Installationen bilden ein Spannungsfeld das quer durch den Raum gespannt und von Zeichnungen flankiert ist. Die Konfrontation ist perfekt.
Mehr Texte von Nora Theiss

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Bernhard Frühwirth / Johannes Steidl
10.02 - 17.04.2005

Salzburger Kunstverein
5020 Salzburg, Hellbrunnerstrasse 3
Tel: +43 (0) 662/84 22 94-0, Fax: +43 (0) 662/84 07 62
Email: office@salzburger-kunstverein.at
http://www.salzburger-kunstverein.at
Öffnungszeiten: Di-So 12-19h


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