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Das Schwarze ist vom Roth

Wenn es je eines Paradebeispiels dafür bedurft hat, was Dokus über Künstler Ausstellungen voraus haben können, dann liegt dieses nun in Form von Edith Juds Film über Dieter Roth vor. Diese Doku ist zwar vielleicht einen Hauch zu lang, sonst aber genial gelungen. Möglicherweise zeigt sie nicht alle Schauplätze von Dieter Roths Leben, nicht alle Personen, die darin eine Rolle gespielt haben, nicht alle Werkphasen oder -gruppen, ist also nicht in jeder Hinsicht umfassend. Dafür gelingt es Edith Jud im Umkreisen der Person Dieter Roths etwas von seiner Essenz zu vermitteln. Dieter Roths Sohn Björn, sein Bruder, Freunde, seine Exehefrau und eine Exgeliebte erzählen sehr lebendig über den 1998 verstorbenen Künstler, jeder vermittelt seine sehr spezielle Sicht auf ihn. Es ist eine Riesenglück für ein Unternehmen wie dieses, dass es gar nicht wenige Filmaufnahmen gibt, in denen Dieter Roth agiert, wie z.B. jene mit Roths Freund Arnulf Rainer, in denen Roth beim Blödeln immer die Oberhand behält. Im Interview zeigt sich dann auch Arnulf Rainer von seiner geistreichen Seite: Bei der Präsentation einer Gemeinschaftsarbeit erklärt er, die roten Linien seien von ihm, die schwarzen vom Roth. Es ist das Besondere an Dieter Roth, das eine Doku über ihn so spannend machen kann. Und es ist das Verdienst von Edith Jud, dieses Potential auch auszupielen. DIETER ROTH Dokumentation Schweiz 2003, 118 min. Buch und Regie: Edith Jud Derzeit im Kino.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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