Christine & Irene Hohenbüchler: Poetische Präzisionsarbeit
Vernetzungen, Verflechtungen, mithin Verbindungen sind ein zentrales Thema in der Arbeit Christine & Irene Hohenbüchlers. Formal schlägt sich das häufig in der Verwendung textiler Materialen nieder, die geknüpft, geflochten, zu Seilen oder Zöpfen gewunden wurden. Inhaltlich in der Fokussierung auf Kooperationen, sei es mit anderen Künstlern, sei es mit Gruppen von "Behinderten" oder Häftlingen. In Fall der aktuellen Ausstellung richten die Künstlerzwillinge ihr Augenmerk auf das Netz als Technologie-Symbol. Anknüpfungs- und Ausgangspunkt ist die "Field Station Teufelsberg" in Berlin, eine Abhöreinrichtungen aus der Zeit des Kalten Krieges auf einem Trümmerberg, der den Berlinern heute vor allem ein beliebtes Freizeitgelände ist. Diesem zeithistorischen Konglomerat nähern sich die Hohenbüchlers in Fotografien (à Eur 2200), Aquarellen (à 2600), Malerei (à 8800) und einem in eine Installation aus Stoffbändern eingebetteten Berlin-Video. Wer sich nun eine Lektion in deutscher Geschichte erwartet, wird enttäuscht bleiben. Aufklärerinnen sind die Hohenbüchlers nicht. Vielmehr vermitteln sie Stimmungen, Beobachtungen, Assoziationen und stellen Parallelen her zwischen utopistischen Architekturkonzepten der Moderne, etwa von Schindler, Plischke, anonymer Architektur und der neuen Berliner Szene. Poetisch, präzise.
26.05 - 17.07.2004
Galerie Martin Janda
1010 Wien, Eschenbachgasse 11
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Email: galerie@martinjanda.at
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Sa: 11-16h