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Art Vienna: Natürliches Sammler-Habitat

Nach der Parallel und der viennacontemporary ist die Art Vienna die dritte Veranstaltung im dichten Kunstmessen-Herbst in Wien. Die fast 200 Meter lange Orangerie in Schönbrunn bietet Platz für 27 Galerien, die über einen Mittelgang erschlossen werden. Links und rechts reihen sich die Messestände der teilnehmenden Galerien auf – eine recht übersichtliche Konstellation, die wie schon im vergangenen Jahr zum gemütlichen Durchschlendern einlädt.

Das Angebot ist bunt gemischt und reicht von aktuellsten Werken zurück bis ins späte 19. Jahrhundert aus dem allerdings nur ein einziges Werk am Stand von Giese & Schweiger zu finden ist. Cecil Van Haanens „Venezianerin“, um 1880, hängt dort im Dialog zu einem großformatigen Plastillin-Bild der Künstlergruppe Gelitin. Dazu zeigt der Kunsthandel erstmals Werke von Robert Lettner, passend zur Ausstellung die am 21. September bei Giese & Schweiger eröffnet wird. Den zweitgrößten Messestand am einen Ende der Halle belegt dieses Jahr die Galerie Frey Wien/Salzburg mit einem Queschnitt aus dem Galerieprogramm. Am anderen Ende findet sich wieder eine Sonderschau, kuratiert von Ema Kaiser und Sophia Vonier, die weibliche Positionen von sechs teilnehmenden Galerien präsentiert. Darunter zwei Arbeiten von Laura Limbourg der Galerie Suppan (siehe auch die artmagazine Kritik zur Ausstellung Six Solos https://www.artmagazine.cc/content124956.html ), Letizia de Maigret mit ihren „Cosmic Horizons“ (Galerie Hilger) und Frenzi Rigling (Smolka Contemporary) die u.a. noch bis November in der Landesgalerie Niederösterreich zu sehen ist.

Offenbar hat die Orangerie und der umliegende Schlosspark Schönbrunn einige Aussteller dazu veranlasst, auf Naturmotive zu setzen. Bei Grubeck Contemporary grünt es mit Arbeiten von neun Künstlerinen und Künstlern, Regina Anzenberger zeigt bearbeitete Fotografien aus der Serie „Gstettn“, entstanden auf den Brachen rund um den Galeriestandort in der Ankerbrotfabrik Wien, Marko Zinks Fotografien aus der Serie „Im Wald“ erzählen nicht von Erholung im Grünen sondern verbreiten mit ihren Details ein unbestimmtes Gefühl des Unbehagens (Galerie Michaela Stock). Die typischen Landschaftbilder von Hubert Schmalix sind bei der Galerie Trapp (Salzburg) und bei Smolka Contemporary (Wien) zu finden. Eine ausnahmesweise monochrome, ganz in Rot gehaltene „Seelenlandschaft von Gunter Damisch findet sich bei der Galerie Gölles aus Fürstenfeld.

Nur wenige Quadratmeter stehen Rudolf Leeb für seine Doppelausstellung von Gabriel Stojan und Zhanina Marinova zur Verfügung. Noch weniger Raum nimmt die trotzdem spannende Präsentation des Milaneum von Mila Palm ein. Sie ist spezialisiert auf historische Fotografien, speziell auf private Aufnahmen, bei denen oftmals die Namen der Fotograf:innen unbekannt sind. Dazu zeigt die Galerie historische Naturdrucke und Testabzüge für Werbefotografie der 1960er Jahre. Junge Malerei aus Afrika findet sich bei der AG18 Gallery und die Galerie Gerald Hartinger hat sogar eine der typisch fröhlich bunten Leinwände von Leon Löwentraut am Messestand.

Im Orangeriegarten, der sich auch für eine Pause beim Messebesuch anbietet wurde doch ein kleiner Skulpturenpark eingerichtet.
Anders als die überbordende Parallel Vienna und die international ambitionierte viennacontemporary, eignet sich die Art Vienna für einen kleinen, entspannten Rundgang durch ein breites oft dekoratives Kunstschaffen, der im besten Fall dann noch durch einen Ankauf komplettiert wird.

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Rahmenprogramm auf der ART VIENNA

ART VIENNA Edition von #kunstundschnittlauch
am Freitag, 15. September 2023, um 16 Uhr

Die 4. Ausgabe der ART VIENNA in der einzigartigen Schönbrunner Orangerie bietet am Freitag, den 15. September 2023, den idealen Rahmen für das 64. Symposium von #kunstundschnittlauch, dem kurzweiligen wie vergnüglichen Talk-Format zweier Wiener Kunstliebhaber.

TALK @ART VIENNA: MORE THAN MONEY
am Sonntag, 17. September 2023, um 14 Uhr

Alexandra Graski-Hoffmann lädt gemeinsam mit Alexandra Grubeck zu einem Messe-Talk mit dem Titel „More than Money“ um den Social Impact von Kunst zu thematisieren.

Mehr Texte von Werner Remm

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Art Vienna
15 - 17.09.2023

Orangerie Schönbrunn
1130 Wien, Schönbrunner Schlossstraße Schloss Schönbrunn
Email: office@mac-hoffmann.com
https://www.artvienna.org/
Öffnungszeiten: 11 - 19 h


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