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Farbige plastik - Manfred Erjautz, Roland Goeschl, Erwin Wurm: Elementare Entwicklung

Drei Generationen - drei Positionen - drei Künstler. Diese Stichworte umreißen die zur Zeit im Museum der Moderne Salzburg gezeigte Ausstellung "Farbige Plastik". ZU sehen sind Werke aus der Sammlung des Museums der Moderne Salzburg, ergänzt durch Leihgaben der Künstler. Die Struktur der Ausstellung zeigt, dass sich nicht nur der Skulpturenbegriff an sich verändert, sondern auch der Zugang bzw. Umgang mit der Farbigkeit jeweils ein anderer ist. Chronologisch geordnet beginnt die Ausstellung mit dem ältesten der drei Künstler, Roland Goeschl. Man hat das Gefühl ihm verdankt die Ausstellung ihren Titel, da für ihn die Farbigkeit der Skulptur Elementarer ist. Ausgehend vom menschlichen Körper, der Richtung geometrischer Formen abstrahiert wird, setzt er die drei Primärfarben Blau, Gelb, Rot zur Verfremdung ein. Kein Farbauftrag steht ihm im Sinn, sondern der bewusste Einsatz der Farben, wodurch neue Formen entstehen. Erwin Wurm nimmt nur im Ausstellungsablauf die goldene Mitte ein, ist er doch der Herausragendste, der mit seinen Plastiken als Handlungsformen nicht nur einen neuen Skulpturenbegriff prägt, sondern auch Farbigkeit nicht mehr rein konkret in sein Werk einfließen lässt, sondern einen abstrakten Zugang findet, indem er den Alltag als das Farbbringende in seinem Werk statuiert. Ausgehend von seinen frühen Arbeiten, in denen Kleidungsstücke zu Plastiken umfunktioniert werden, über die One-Minute-Sculptures bis zu den neuen Arbeiten, in denen Möbelstücke und Alltagsgegenstände mit Skizzen von Anleitungen versehen zur Handlung auffordern, spannt sich der Reigen. Manfred Erjautz ist der dritte im Bunde, dessen Skulpturen ihren Ursprung ebenfalls im Alltag haben, der sich jedoch wiederum auf den Menschen direkt bezieht. Schaufensterpuppen, weibliche und jugendliche sowie Kinder und Babys, dienen ihm als Basis über die er eine aus Stoffresten und Aufnähern genähte "Haut" spannt. Diese positioniert er bewusst im Raum, um so Spannung der Zwischenräume zu evozieren und das soziale Verhältnis der Einzelnen zum Ausdruck zu bringen. Eher sprachlos, in ihrem Miteinander gestört wirken diese Figuren. Selbst der angesprochene Versuch Kontakt zur Außenwelt aufzunehmen scheitert an der Verschlossenheit der bunten Häute. Einzig Aufsehen erregen sie durch ihre Aufstellung fast ihres Ursprungs gleich im Arkadenfenster, das einem Schaufenster gleicht und Schaulustige anlockt.
Mehr Texte von Nora Theiss

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Farbige plastik - Manfred Erjautz, Roland Goeschl, Erwin Wurm
03.01 - 21.03.2004

Museum der Moderne Salzburg Rupertinum
5010 Salzburg, Wiener Philharmonikergasse 9
Tel: +43 662 84 22 20.451, Fax: +43 662 84 22 20.750
Email: info@museumdermoderne.at
http://www.museumdermoderne.at/
Öffnungszeiten: Di-So 10-18, Mi 10-20h


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