Werbung

Msgr. Otto Mauer Preis 2018 geht an Anna Witt

Diesjährige Preisträgerin des Msgr. Otto Mauer Preises ist die in Wien lebende und arbeitende deutsche Künstlerin Anna Witt.

Begründung der Jury
Die Jury des Msgr. Otto Mauer Preises 2018, bestehend aus Iris Andraschek (Künstlerin), Stella Rollig (Direktorin, Belvedere Museum Wien), Toni Schmale (Mrsgr. Otto Mauer Preisträgerin 2017), Johanna Schwanberg (Direktorin, Dom Museum Wien) und Gustav Schörghofer SJ, entschied, den diesjährigen Msgr. Otto Mauer Preis Anna Witt zuzuerkennen.

Anna Witts künstlerisches Œuvre besteht aus performativen Interventionen und Videoinstallationen. In ihren kommunikativen Arbeiten wendet sie sich einem breiten Spektrum an Personen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten zu und macht sie zu ihren KollaborateurInnen. Zentral ist dabei die Rolle der körperlichen Präsenz, die Sichtbarmachung von Politik und der menschliche Körper als deren Träger. Nach ihrer eigenen Aussage stellt Witt Personen einen Handlungsraum zur Verfügung, den sie selbst gestalten können. Sie schafft Räume zur Freisetzung eines kreativen Potentials.

Witts künstlerische Praxis zeichnet sich dadurch aus, thematische Brennpunkte unseres Zusammenlebens, in denen sich soziale, politische und ökonomische Rahmenbedingungen widerspiegeln, erfahr- und verhandelbar zu machen. Ob in der direkten Interaktion mit Passantinnen und Passanten im öffentlichen Raum oder in der gezielten Zusammenarbeit mit Einzelnen und Gruppen, geht es stets darum, in der von ihr gesetzten Situation einen Handlungsraum für jene zu schaffen, die zu ihren Werken beitragen.

Die in ihren Arbeiten behandelten Themen sind vielfältig: Reflexion von medialen Bildwelten bei Jugendlichen, individuelle Erfahrungen von Flucht, von Sexarbeiterinnen oder auch von PassantInnen in einer Shopping Mall. Durch simple Kunstgriffe schafft sie Empathie für die Menschen, die in ihren Arbeiten im Mittelpunkt stehen, tritt aber dabei nicht notwendig in den Vordergrund. Anna Witt verhandelt die Autorschaft durch das Partizipatorische und stellt dadurch die klassische Künstlerposition zur Debatte, aber – und das ist bemerkenswert – in einer leichten, humorvollen Art und Weise.

Ausschlaggebend für die Zuerkennung des Msgr. Otto Mauer Preises war ihr auf einem hohen künstlerischen Niveau erbrachtes soziales Engagement. In der gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Situation erscheint der Jury die künstlerische Position von Anna Witt besonders unterstützenswert. Der Otto Mauer Preis 2018 wird somit einer Künstlerin verliehen, die es versteht, gesellschaftlich relevante Themen mit Witz und Leichtigkeit, aber auch mit Präzision in einer qualitativ hochwertigen künstlerischen Form auf den Punkt zu bringen.

Am 18. Dezember 2018 um 19.30 Uhr findet in der Konzilsgedächtniskirche, Kardinal-König-Platz, 1130 Wien, ein Screening ausgewählter Videoarbeiten von Anna Witt mit anschließendem Künstlergespräch mit Gustav Schörghofer SJ statt.

Zur Zeit sind Arbeiten von Anna Witt in folgenden Gruppenausstellungen zu sehen: „Der Wert der Freiheit“ im Belvedere 21 in Wien (19. September 2018 bis 10. Februar 2019), „Klassenverhältnisse“ im Kunstverein in Hamburg (27. Oktober 2018 bis 27. Jänner 2019) und „Was ist Wahr“ im Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft in Freiburg (18. November 2018 bis 13. Januar 2019).

--
Abbildung: Anna Witt, Foto: Baptiste Elbaz

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: