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Ein Trauerspiel

Nehmen wir einmal an, es gibt dumme Beamte. So richtig dumme. Naja, einige werden es schon sein. Und nehmen wir an, es gibt auch dumme Politiker. Also der eine oder andere ... Nehmen wir weiters an, es gibt diese dummen Beamten und Politiker vor allem in Salzburg. Und die gehen im Frühsommer alle nicht auf Urlaub. Die sind also alle in Amt und Würden, wenn das Rupertinum eine Bauskizze für einen "Arc de Triomphe" einreicht. So eine Skizze von einem Bogen aus Holz und Plastellin, wo oben ein bissl ein Wasser rausspritzt. Ein Brunnen also. Und die dummen Beamten genehmigen nur die Ausmaße dieser Skulptur, weil sie sich nicht für die Ästhetik derselben interessieren. Und dann stoßen diese Beamten und ihre vorgesetzten Politiker auf kunstsachverständiges Unverständnis, wenn sich dieselben hinters Licht geführt fühlen, weil aus dem Bogenbrunnen ein Pinkelkalauer geworden ist. Und schon reagiert ein Politiker ziemlich dumm, weil er sich hinreißen lässt, der Frau Husslein einschlägige Phantasien zu unterstellen. Einfach machomäßig dumm. Jetzt habe ich aber trotzdem noch ein paar Fragen: Hat die Direktorin des Rupertinum wirklich angenommen, dass diese Skulptur akzeptiert und von Festwochendauer sein wird? Hat sie angenommen, das die Gelatin?sche Ästhetik von den Salzburger Politikern mit einem kunstunverständigen Augenzwinkern geduldet wird? Ging es ihr nur um einen antihochkulturellen Eröffnungsaufreger? Oder ist es vielleicht schon ihr eingeleiteter Abgang mit programmierter Schuldzuweisung? In den Augen der Salzburger Politiker wurden deren heilige Festspiele mit einem Pennälerscherzchen und sicher nicht mit Kunst gestört, verunglimpft und was weiß ich noch. Egal wie dumm oder undumm Politiker in Salzburg oder sonst wo sein mögen - eines ist sicher - sie haben ein Elefantengedächtnis was schlechte Erfahrungen betrifft. Und das ist leider kein Vorteil. Weder für das Rupertinum noch für die zukünftige aktuelle Salzburger Kunstszene. Ich hoffe nur Agnes Husslein ist nicht so dumm, dass sie nicht weiß, was sie mit dieser Aktion angerichtet hat.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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