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Gelatin-Kunstwerk wird abgebaut!

Ein handfester Kunst-Skandal markiert den Beginn der Salzburger Festspiele. Gelatin - eingeladen von der Direktorin des Rupertinums, Agnes Husslein - hat auf dem Max-Reinhardt-Platz vor dem Rupertinum die Skulptur "Arc de Triomphe" aufgestellt, die nun zu Protesten der Salzburger Politiker und offensichtlich auch der Festspielbesucher geführt hat. Also hat man in den Vormittagsstunden des 25. Juli damit begonnen, das Kunstwerk mit Hilfe der Feuerwehr abzubauen bzw. in einem ersten Schritt zu verhüllen und so den Blicken der sensiblen Salzburger zu entziehen. Salzburgs Vizebürgermeister Gollegger erklärte, dass es für die Aufstellung des Kunstwerkes keine Genehmigungen gegeben habe, also "muss das Kunstwerk weg" und drohte den Künstlern auch gleich mit weiteren Konsequenzen und einer Besitzstörungsklage. Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden geht noch einen Schritt weiter und attakiert Anges Husslein: "Das ist ein dummer PR-Gag der Frau Husslein und wir werden die Statue jetzt entfernen. Das hat mit Freiheit der Kunst nichts zu tun. Man tut der Kunst nichts gutes, wenn man für jede Unsinnigkeit die Freiheit der Kunst beansprucht", so Schaden. Und weiter: "Es kann nicht Aufgabe der Frau Husslein sein, ihre persönlichen Phantasien öffentlich darzustellen", als Anspielung auf den deutlich sichtbaren erigierten Penis der männlichen Plastik. Laut Gelatin war es keinesfalls die Absicht der Künstler, einen Skandal zu provozieren. Der für heute geplante Abtransport der Skulptur gestaltet sich übrigens schwierig, da die Skulptur aus plastillin ist und keine Versicherung die Verantwortung für die Beschädigung der Skulptur bei der Aktion übernehmen wollte.

-- Abbildung: Gelatin, Arc de Triomphe, Foto MDM

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Ihre Meinung

6 Postings in diesem Forum
kunst ??!!!
xxx | 29.07.2003 01:45 | antworten
ein wenig schwachsinn verbreiten und schon hat man die erhofften reaktionen, geht das wirklich so einfach heute? wie geldgeil können künstler eigentlich werden, ist nur mehr durch provokation geld zu machen? freut euch, gelatin, ihr habt es geschafft, die high society wird euch teile der skulptur aus den händen reissen, aber kunst, beim grabe von egon schiele und gustav klimt, ist das nicht, einfach nur, wie gesagt schwachsinn pur.......
kunst ??!!!
xxx | 29.07.2003 01:50 | antworten
ein wenig schwachsinn verbreiten und schon hat man die erhofften reaktionen, geht das wirklich so einfach heute? wie geldgeil können künstler eigentlich werden, ist nur mehr durch provokation geld zu machen? freut euch, gelatin, ihr habt es geschafft, die high society wird euch teile der skulptur aus den händen reissen, aber kunst, beim grabe von egon schiele und gustav klimt, ist das nicht, einfach nur, wie gesagt schwachsinn pur.......
Was hat das mit Kunst zu tun ?
GRASER Franz | 29.07.2003 03:34 | antworten
Genügt schon reine Provokation um ein "Kunstwerk" zu schaffen ? Sind denn alle Geldgeber, denn ohne solche geht es ja nicht, wirklich schon dazu verdammt(dummt) diese Art von Kunst zu finanzieren ? Vor wem haben sie Angst ? Sie sollten zu solcher Art der Kunst einmal nein sagen. Aber dann müßten die sogenannten Kunstkritiker ja auch mitspielen.
Irrtum
Paul Erhart | 31.07.2003 02:21 | antworten
Ich glaube, daß das Probleme jene sind, die für Kunst im öffentlichen Raum zuständig sind, oder sich zuständig gemacht haben. Sie hören auf Einflüsterer oder besitzen selbst nicht genügend Standfestigkeit. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, daß die Auftraggeberin, als allseits bekannte Kunstexpertin, keine Ahnung hatte, welches Kunstwerk ihr/uns da blühte. So sind wir doch alle ?? fest davon überzeugt, daß Gelatin NICHT provozieren wollte, oder??
Gelatin
Brigitte Huck | 29.07.2003 04:12 | antworten
Gelatin waren denkbar schlecht beraten, sich mit jemandem einzulassen, der (die) nichts dabei findet, mit dem Kärntner Landeshauptmann Ausstellungen bzw. ein Museum zu eröffnen, und sich dann als komplett unglaubwürdige Avantgarde-Kunst-Verteidigerin vor einer - im übrigen spitzenmäßigen Skulptur - aufzuplustern.
treffender Kurzkommentar
Roland Schöny | 31.07.2003 12:23 | antworten
Der Anmerkung von Brigitte Huck kann ich nur zustimmen, da nun ein Kleinkrieg geführt wird, den ich als Rückschritt in der Debatte um Gegenwartskunst und Öffentlichkeit bezeichnen würde.

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