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Subversiv in Pink

Das Jahr der Sequels läuft auf Hochtouren. "Herr der Ringe 2", "X-Men 2", "Matrix Reloaded" und "Charlies Angels 2" hinter uns, "Terminator 3" und "Lara Croft 2" noch vor uns, kommt als nächstes die Fortsetzung von "Legally Blonde" auch in die österreichischen Kinos. Die Komödie um Elle Woods (Reese Witherspoon) arbeitet weiter am Klischee der dummen Blondine in Pink. Doch anders als der Titel anzudeuten scheint, verläuft diese Arbeit sehr konstruktiv und entwirft ein Frauenbild, dessen Potenzial nicht unterschätzt werden sollte. Elle ist inzwischen Anwältin und steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Jura-Professor. Da sie auch die Mutter ihres Chihuahua Bruiser einladen möchte, engagiert sie einen Privatdetektiv, denn Bruiser ist ein Findelhund. Es stellt sich heraus, dass Bruisers Mom ein Versuchstier ist. Um sie und die anderen Tiere freizubekommen, versucht Elle naiverweise, über die Anwaltskanzlei, für die sie arbeitet, zu intervenieren - und scheitert prompt. Sie geht nach Washington. Ihr Ziel ist nun, ein Gesetz zu erwirken, das Tierversuche im Gesamten verbietet. Bis sie das erreicht hat, vergehen fast neunzig sehr vergnügliche Minuten, in denen Elle all jene, die ihr mit Zynismus begegnen, mit den zu Vorzügen übersteigerten Eigenschaften des Tussi-Klischees entwaffnet. Ganz nebenbei lebt und verkörpert Elle einen american dream: Sie entspricht genau dem Ideal einer Highschool-Schönheit, kleidet sich wie Barbie und kämpft idealistisch für ihre ehrliche Überzeugung wie einst Jimmy Stewart in Frank Capra`s "Mr. Smith Goes to Washington" (1939). Doch da es sich um eine Komödie handelt, ist all das nicht nur gut erträglich, es ist sogar gelungen, der leichten Kost eine zukunftsträchtige Tendenz zu geben: Elle ist nicht dumm, sondern unschuldig und nett. Ihr Strahlen läutert auch die verbissensten Washington-Streber, selbst ihre korrupte Gegenspielerin. Ausgerechnet diese überzeichnete Variante des Weiblichen verhält sich dem Patriarchat gegenüber subversiv. Im Gegensatz zu vielen der zuletzt veröffentlichten Mainstream-Produkte aus der Traumfabrik vermittelt "Natürlich Blond" ein Amerika-Bild, vor dem man sich zur Abwechslung einmal nicht fürchten muss. Legally Blonde 2: Red, White & Blonde, 95 min, USA 2003 Regie: Charles Herman-Wurmfeld DarstellerInnen: Reese Witherspoon , Sally Field u.a. Ab 25. Juli im Kino www.mgm.com/legallyblonde2 www.natuerlichblond2.de
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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