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Kooperation ist der Schlüssel

Solo Expanded – ein neues kuratorisches Projekt der viennacontemporary mit der Kuratorin Abaseh Mirvali Einzelausstellungen sind eine Grundkonstante der klassischen Galeriearbeit. Auf Kunstmessen jedoch wird von den Galerien schon aufgrund der hohen Kosten meist ein Mix aus dem Galerieprogramm präsentiert – zur Absicherung, um nicht mit einem Nullumsatz den Heimweg antreten zu müssen. Ergänzend zur ZONE1, die von den Galerien für Präsentationen junger österreichischer Kunst genutzt werden kann, kommt mit Solo Expanded nun ein neues Format hinzu, das von der in Berlin und Mexico City lebenden Kuratorin Abaseh Mirvali kuratiert wird. „Im Rahmen von Solo Expanded hat die Kuratorin sich intensiv mit der zeitgenössischen Kunstproduktion in Wien auseinander gesetzt und stellt diese in einen größeren zeitlichen und geografischen Kontext. Damit bieten wir unseren internationalen Gästen einen einmaligen Einblick in die lokale Szene und dieser wiederum eine Möglichkeit der Selbstreflektion.“, meint Christina Steinbrecher-Pfandt, künstlerische Leiterin der viennacontemporary, zur Wahl von Abaseh Mirvali als Kuratorin des Sonderprojektes. Mirvali hat zuvor drei Jahre das Projekt U-TURN auf der arteBA in Buenos Aires aufgebaut, das ebenfalls Soloshows auf der wichtigsten Kunstmesse Südamerikas präsentiert. „Für mich war es wichtig, zuerst mit der Messe ein detailliertes Konzept zu erarbeiten, bevor wir damit beginnen, Galerien anzusprechen. Wenn man ein Projekt das erste Mal macht, dann ist es wichtig, zuerst einmal Vertrauen zu schaffen und man muss viel Geduld aufbringen.“ Das Wichtigste aber ist für Mirvali, ihre eigene Rolle zu hinterfragen und ihre Strategie als Kuratorin den Gegebenheiten vor Ort anzupassen. „Ich war schon früher einige Male in Wien, aber immer zu kurz, um mich näher mit der Szene hier auseinander zu setzen. In der Vorbereitung zu Solo Expanded war es mir wichtig, in die Galerien zu gehen und herauszufinden, welche Bedeutung die viennacontemporary für sie hat. Und ich habe mich mit KollegInnen wie Nikolaus Schafhausen oder Sabine Breitwieser getroffen, deren Arbeit ich sehr bewundere. Erst dann konnte ich damit beginnen, meine Wahl für die Projekte zu treffen, die bei Solo Expanded gezeigt werden sollen.“ Besondere Bedeutung hat für Mirvali die Unterstützung des Projektes und der Messe durch die lokalen Galerien und die Einbeziehung der Galerien von außerhalb. „Wenn man eine Galerie, die noch dazu nicht aus Wien ist, bittet, auf einer Kunstmesse eine Soloausstellung zu machen, dann geht diese ein großes Risiko ein. Man muss den Galerien dann auch zeigen, dass man sie hier haben will.“ Ihre Aufgabe für ein Projekt wie Solo Expanded sieht Abaseh Mirvali weniger in der Auswahl der Galerien, als vielmehr in der Auswahl von KünstlerInnen, die gezeigt werden sollen. „Viele Kunstmessen arbeiten heutzutage mit KuratorInnen, die dann Galerien auswählen und diese können dann machen was sie wollen. Das entspricht absolut nicht meiner Arbeitsweise. Ich wähle die KünstlerInnen oder Projekte aus und in vielen Fällen arbeiten wir mit den Galerien an neuen Kunstwerken, die eigens für die viennacontemporary entwickelt werden. Daher ist die Unterstützung der Galerien umso wichtiger. Es geht nicht nur um das Verkaufen, sondern auch um das Interesse, das wir für die KünstlerInnen generieren können. Deshalb hoffe ich, dass viele KuratorInnen, die hier in Wien arbeiten, sich dieses Projekt und das, was hier entwickelt wird, auch anschauen.“ Zehn Projekte will Abaseh Mirvali auf der viennacontemporary vom 22. bis 25. September in der Marx Halle präsentieren. Weniger als die Hälfte der Projekte werden wirklich Soloausstellungen sein. „Ich bin für einen Dialog zwischen den Galerien, insbesondere zwischen den hier ansässigen und jenen, die von Außen kommen. Und mir ist es auch wichtig, die österreichische Kunstgeschichte, auch den Aktionismus, in einzelnen Projekten zu reflektieren.“ Die genauen Details will Mirvali noch nicht bekanntgeben, aber der Enthusiasmus, mit dem sie an das Projekt herangeht, verspricht neue und interessante Einblicke in die aktuellste, aber auch vergangene Kunstproduktion. -- viennacontemporary 22. – 25. September 2016 Marx Halle, 1030 Wien www.viennacontemporary.at
Mehr Texte von Werner Rodlauer

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