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Elmgreen & Dragset kuratieren die 15. Istanbul Biennale 2017
Nach der von Carolyn Christov-Bakargiev geleiteten und wegen ihrer relativen Ferne von politischen Aussagen kritisierten Istanbul Biennale des Jahres 2015 (artmagazine berichtete), könnte die nächste einiges an politischem Sprengstoff bringen. Das dänisch-norwegische Künstler-Duo Michael Elmgreen (* 1961 in Kopenhagen) und Ingar Dragset (* 1969 in Trondheim) werden die 15. Istanbul Biennale kuratieren und man darf sich wohl einiges an dem bekannt hintergründig-beißenden Humor und politischer Unkorrektheit erwarten, wenn man sich die Ausstellungsgeschichte der beiden Künstler vergegenwärtigt. Vom Wohnwagen der durch das Marmorpflaster der Mailänder Shoppingmeile bricht, der Müllhalde in der Bawag Foundation (2005), über ihren „Prada Store in der Wüste von Texas (2005), dem Sammler aus Wasserleiche auf der Biennale von Venedig (2009), einen vierstöckigen Plattenbau im ZKM (2010), den Knaben auf einem Schaukelpferd für die vierte Plithe am Trafalgar Square in London (2012) haben die beiden Künstler immer wieder ihr Gespür für die jeweilige Umfeldsituation ihrer Installationen bewiesen.
Für die Istanbul Biennale wollen die beiden vor allem auf Kooperation und Kollaboration sowie das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Meinung setzen. Ein Vorhaben, das die einstmals aufstrebende Kunst-Stadt wohl dringender denn je benötigt. Das Kunstzentrum SALT Beyoğlu hat Ende letzten Jahres geschlossen, regierungskritische Medien wurden entweder eingestellt oder vom türkischen Staat übernommen. Für Elmgreen & Dragset kann die Biennale eine Plattform für den Dialog gegensätzlicher Standpunkte sein. Man wird sehen, ob sie sich ihren Humor beim Kuratieren diesmal verkneifen werden, denn damit hat man ja bekannter Weise in der Türkei gegenwärtig größere Probleme.
www.iksv.org/en
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