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Schwere Vorwürfe gegen das Online-Auktionshaus Auctionata

Nach einem Bericht der deutschen Zeitschrift Wirtschaftswoche erhebt das Wirtschaftsprüferunternehmen KPMG schwere Vorwürfe gegen das Online-Auktionshaus Auctionata. So sollen sowohl Auctionata-Gründer Alexander Zacke als auch seine Frau Susanne Kunstwerke in den von Auctionata veranstalteten Online-Auktionen erworben haben. Darüber hinaus sollen die beiden 600 Objekte im Wert von 500.000 Euro selbst zu Auktionen eingeliefert haben. Die Auctionata soll für diese Einlieferungen Vorschüsse „in wesentlicher Höhe“ gezahlt haben und das obwohl die „Werthaltigkeit der Objekte“ teils fraglich gewesen sei. Während die Einlieferung zu Auktionen in Deutschland erlaubt sind, ist es nach der deutschen Gewerbeordnung einem Versteigerer verboten „selbst oder durch einen anderen auf seinen Versteigerungen für sich zu bieten“. Neben einem Bußgeld kann das laut KPMG sogar zum Widerruf der Gewerbeerlaubnis führen. In einem Statement bestätigt die Auctionata die Vorwürfe erklärt aber, dass sie selbst die Prüfung der Geschäfte veranlasst habe, um einen Börsengang vorzubereiten. Außerdem beziehe sich alles auf nur einen Zeitraum von Anfang 2013 bis Mitte 2014. „Uns war früh klar, dass es angesichts des raschen Wachstums von Auctionata nicht bei den Abläufen eines Start-Ups bleiben kann. Deshalb haben wir als Vorstand einen Compliance-Report in Auftrag gegeben. Wo Prozesse nicht gut liefen, haben wir dies konsequent geändert,“ wird Alexander Zacke in dem Statement zitiert. In Österreich gibt es solche Regelungen übrigens nicht. „In Österreich gibt es keine Einschränkungen außer der Vernunft und Ethik. Wenn ein Auktionshaus seine Position zwischen Käufer und Verkäufer verlässt, wird es angreifbar. Ich halte das für einen Fehler und völlig unakzeptabel,“, meint Otto Hans Ressler, 1993 bis 2011 Geschäftsführer der im Kinsky Kunst Auktionen GmbH und seit 2012 mit den Ressler Kunst Auktionen aktiv im Auktionsgeschäft. Für die Auctionata steht viel auf dem Spiel. Insgesamt 96 Millionen US-Dollar an Kapital hat der Versteigerer bislang eingesammelt und noch in diesem Jahr soll der Börsengang erfolgen. Zuletzt hatte die Auctionata zwar eine Steigerung des Nettoumsatzes um 165% auf 81 Mio. Euro für 2015 gemeldet, aber laut der Website gruenderszene.de noch nicht einmal den Jahresabschluss 2014 im Unternehmensregister veröffentlicht. Außerdem hat der von Zalando im August 2015 geholte Finanzvorstand Alexander Koch das Unternehmen mittlerweile wieder verlassen. auctionata.de
Mehr Texte von Werner Rodlauer

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