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Die Verklärung des Un-Gewöhnlichen: Der Blick ins Licht

Hin und wieder kommt es vor, dass einzelne Kunstwerke, neben einander abgestellt oder aufgehängt, so auf einander reagieren, dass sie sich nicht nur gegenseitig ergänzen, sondern in vielfältiger Art und Weise steigern, bis nicht nur ein einzelnes interessant erscheint, sondern die ganze Gruppierung über die Maßen Freude macht. In der Wiener Charim-Galerie ist gerade eben ein solcher Glücksfall gelungen. Im Grunde ein Überblick über das Galerie-Programm, geriert sich die Ausstellung unter dem an Arthur C. Danto angelehnten Titel als feines Gewebe aus Beziehungen. Schön ist, wie einerseits jede der versammelten Arbeiten ihren Bezug zum Thema hat und sich andererseits deren Kombination als viel mehr als nur die Summe ihrer Teile erweist. Gezeigt werden Fotos, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, in denen die Mittel der Inszenierung eines Objekts als Kunstwerk mit reflektiert sind. Die Behandlung der Grundfrage, was ein Ding zum Kunstwerk macht, wird in der Ausstellung nicht einfach bloß durch dekliniert, sondern auf vielen Ebenen parallel und im Crossover lustvoll zelebriert. Das Atelier van Lieshout steht dabei im Mittelpunkt. Edgar Honetschlägers aufblasbare ?Stephanskrone? mit ebensolcher, sie einschließender Vitrine federt die Materialästhetik von Antonio Riellos mit Leopardenfell und Talmi geschmückten Handgranaten ab und verkehrt diese in ein Gegenteil. Riellos Maschinenpistolen ihrerseits wiederholen sich in den Zeichnungen des Atelier van Lieshout. Ebenso wie Lynda Benglis? Installation ?Jacks 5? mit 104 an Maschinenteile oder komplizierte Kettenglieder erinnernden Aluminiumstücken und deren silhouettierten Abbildungen auf einem Stück Seide den Camouflage-Look der Lieshout-Zeichnungen aufzugreifen scheint, gibt David Moises? verspieltes Motorfahrzeug ?Unabhängiger Anhänger? mit Zubehör die Frage von Funktionalität und Design an die Lishout-Waschbecken zurück. Fotoarbeiten von Lisl Ponger und Anatolij Shuravlev interagieren dafür auf einer theoretischeren Ebene. Wie gesagt, der Beziehungen sind viele, und vieles ergibt sich en passant. Wir wünschen der Ausstellung viele spazierende Betrachter. Zwischen 15. Juli und 26. August ist die Galerie nach Vereinbarung geöffnet.
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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Die Verklärung des Un-Gewöhnlichen
25.06 - 20.09.2003

Charim Galerie
1010 Wien, Dorotheergasse 12
Tel: +43 1 512 09 15, Fax: +43 1 512 09 15 50
Email: info@charimgalerie.at
http://www.charimgalerie.at
Öffnungszeiten: Di-Fr: 11-18h
Sa: 11-14h


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