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Die Bestie ist der Souverän ist die Ausstellung des Jahres 2015

Der deutsche Kunstkritikerverband AICA hat den Preis für die "Ausstellung des Jahres 2015" an den Württembergischen Kunstverein Stuttgart für die Ausstellung "Die Bestie ist der Souverän" vergeben. "Überzeugt haben sowohl die politische und gesellschaftliche Brisanz des Themas als auch die Auswahl der Werke und die konzeptuelle Verankerung in einer der theoretischen Schriften von Jacques Derrida" heißt es in der Begründung. „Gemeinsam mit den KünstlerInnen der Ausstellung und dem Team des Württembergischen Kunstvereins freuen wir uns außerordentlich über diese hohe und wichtige Auszeichnung“, so die KuratorInnen Iris Dressler, Hans D. Christ, Valentín Roma und Paul B. Preciado. „Es ist eine große Anerkennung sowohl unserer kuratorischen Leistung als auch der Besonderheit der künstlerischen Beiträge. Dies bedeutet uns insbesondere bei dieser Ausstellung sehr viel, die ja auch mit einem Konflikt einhergegangen ist, den wir als Chance begreifen, die Beziehungen zwischen Kunst, Kritik und Institutionen neu zu verhandeln“. Die Ausstellung "Die Bestie ist der Souverän", die noch bis zum 17. Januar 2016 im Württembergischen Kunstverein zu sehen ist, beschäftigt sich mit den Konstruktionen des politischen Souveräns in den westlichen Denktraditionen. Im Vordergrund stehen dabei künstlerische Praktiken, die Souveränität – wie sie in den Konzepten des Heiligen, des Nationalstaats, moderner Institutionen, des Humanismus, von Männlichkeit oder dem (hetero)normativen Körper zum Tragen kommen – infrage stellen, umkehren oder auflösen. Zu sehen sind Werke, die sich in unterschiedlichen Formen mit der Aneignung und Umwidmung religiöser Ästhetiken und Narrative, mit Ökonomien der Schuld – und Alternativen dazu –, mit Institutionen wie dem Museum, der Schule und dem Nationalstaat, oder dem Einsatz dissidenter Körper beschäftigen. Die Ausstellung, deren Titel auf das letzte Seminar des französischen Philosophen Jacques Derrida zurückgeht, basiert auf einer Kooperation mit dem Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA). Das MACBA hatte bei ihrer Premiere im März diesen Jahres zunächst die Präsentation des Werks von Ines Doujak abgelehnt und daraufhin sogar die gesamte Ausstellung abgesagt, die nach zahlreichen lokalen wie internationalen Protesten schließlich doch noch - mit der betreffenden Arbeit - eröffnet wurde. Die Bestie ist der Souverän läuft noch bis 17. Januar 2016 im Württembergischen Kunstverein Stuttgart.

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