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Entertainment mit Vision

Noch ragen Baukräne gen Himmel, Ende 2003 wird die leuchtende Spitze der zarten Stahlkonstruktion auf dem Messeturm in 95 m Höhe ihre Signale an die Stadt senden. Gustav Peichl und Partner planten die"MesseWienNeu", als Wahrzeichen fungiert der ovale, oben leicht abgetreppte Bürobau mit Turm, sein Erdgeschoss dient als Foyer zum neuen Kongreßzentrum. Das in einen Spitz mündende Foyer West bildet einen Hauptzugang zum Gelände, das Foyer Ost und die neue Halle D den anderen. Beide liegen in U-Bahn Nähe, ein 400 m langer "Mall"- Riegel wird zum verbindenden Erschließungselement zu den vier Messehallen. Insgesamt hat die Stadt Wien ein Investitionsvolumen von 192 Millionen Euro in das 15 ha-Areal vorgesehen, schon jetzt ist Kongresstourismus ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Im Zug der "MesseWienNeu" soll auch das Umfeld um den Prater aufgewertet werden. Im Sommer 2003 entwarfen Peichls Harvard-Post-Graduates dazu Projekte, im Oktober erörterte Planungsstadtrat Rudolf Schicker an einem Symposium der TU Wien die Ausgangslage, nun zeigten dortige Architekturstudenten unterm Motto "Entertainment Prater" ihre Ideen. Aus einem Netzwerk-Modulsystem von blobartigen, futuristischen Gebilden baut Herbert Rauhofer seine "Mountains of Expectation". Christian Pistauer entwirft ein permanentes Expo-Center aus dynamisch schrägen, einander überschneidenden und durchdringenden Baukörpern als Initiator für vitale Prozesse. In der prägnanten Großform einer torusartigen Spirale schaffen Andreas Küssel und Sebastian Schmid eine "Lux Aeterna": spektakuläre Hülle für einen audiovisuellen Raum aus Klang, Farbe und Licht. Als Kontrast zur praterimmanten Reizüberflutung setzen Sonja Diederichs und Paul Jung auf eine abstrakte Stablandschaft aus weiß lasierten Holzstäben, die Besucher zu reflexiven Entdeckern machen soll. Der künstliche Stützenwald führt zur intensiverer Raumwahrnehmung im Kleinen, im Großen bildet er eine städtebauliche Struktur. Ellipsenförmige Kapseln auf schmalen Stützen, reiht Nilufar Winkler zum "Entertainment Center" für Musikevents aneinander, die transparente Hülle schafft ein "Zwischenmedium". Die 33 präsentierten Projekte aus sieben TU-Instituten entwickeln urbane, dynamisch interaktive, ausdifferenzierte neue Raumvisionen für den Prater jenseits aller Ringelspielästhetik. Als kreativer Input sollen sie in den Ideenwettbewerb zur Nachnutzung des Messgeländes einfließen. Genug Potential für einen neuen, pulsierenden Stadtteil.
Mehr Texte von Isabella Marboe

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