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Ausbau des Entrées Wien West

Die groß angelegte "Bahnhofsoffensive" der ÖBB erreicht jetzt auch Wien; die erste konkrete Umbauplanung betrifft den Westbahnhof. Der erste Bau an dieser Stelle entstand 1857-59. Einen Wettbewerb zu einem groß angelegten Umbau des Bahnhofs gab es bereits 1936; realisiert wurde allerdings keiner der Entwürfe. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Westbahnhof wie alle Wiener Bahnhöfe so stark beschädigt, dass eine Restaurierung als nicht lohnend betrachtet wurde. Am 1949 ausgeschriebenen Neubau-Wettbewerb beteiligten sich namhafte Wiener Architekten wie Oswald Haerdtl und Max Fellerer. Realisiert wurde schließlich der zweitplatzierte Entwurf des ÖBB-Chefarchitekten Robert Hartinger. Es wurde der erste repräsentative Monumentalbau der Nachkriegszeit in Wien. Sein einstiger urbaner Glamour lässt sich anhand zeitgenössischer Fotografien nachvollziehen, wie sie zur Zeit in der Fotografie-Ausstellung der Albertina zu sehen sind. Heute steht der filigrane Glaskubus unter Denkmalschutz. Seine Erhaltung war demgemäß eine Hauptprämisse des anonymen offenen Wettbewerbs zur städtebaulichen und architektonischen Neugestaltung des Areals. Trotz seiner Dimensionen lässt sich das Projekt mit dem von 1936, als die Schaffung eines Wiener Zentralbahnhofs intendiert war, nicht vergleichen. Jetzt geht es nicht zuletzt um die Neupositionierung des bislang vernachlässigten Bereichs an der Felberstraße, vor allem um die Verbesserung der Wohnqualität der Anrainer. Außerdem war ein Ziel die bessere Anbindung der Äußeren Mariahilfer Straße an die Stadt. Das Westbahnhofareal soll auch ein adäquateres Entrée für Wien werden. Die Jury, der neben ÖBB-Generaldirektor Rüdiger vorm Walde u. a. die Architekten András Palffy und Rüdiger Lainer angehörten, sprach unter 51 eingereichten Projekten den ersten Preis dem Entwurf von Heinz Neumann/Eric Steiner zu, die gemeinsam mit Ortner/Ortner bereits beim Projekt Wien Mitte reüssieren konnten. Anders als die meisten anderen Entwürfe kommt der von Neumann/Steiner ohne Hochhäuser aus: Zwei breit gelagerte Baukörper rahmen die alte Bahnhofshalle und bringen Bahnhof und Straße einander näher, ein "Atriumkaufhaus" vermittelt zwischen Innerer und Äußerer Mariahilfer Straße. An der Felberstraße sind zwischen Baukörpern, die die traditionellen Blockdimensionen der Gegend aufnehmen, Grünflächen geplant. Die Gürtelgegend verspricht damit in einem zentralen Bereich wieder ein gutes Stück attraktiver zu werden.
Mehr Texte von Iris Meder †

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