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Gedeckelt und für schlecht empfunden

Viel wurde geschrieben über und viel hat man gehört von unseren Museumsdirektoren in den letzten beiden Wochen. Da wurde von diesen gejeiert und geseiert und vernadert, gezynikelt und der kulturelle Niedergang gleich ganz Europas an die Wand gejammert was das Wortzeug nur so hielt. Zuerst darf ich festhalten, dass alle Direktoren gewusst haben, dass ab 2004 die Vollrechtsfähigkeit Tatsache ist. Dann haben ebenfalls alle gewusst, dass der Betrag, den sie in den Folgejahren bekommen werden, gedeckelt ist. Fast alle Direktoren wollten trotzdem Ihren Job haben oder halten. Bis auf meinen "Freund" Hegyi. Der Schlaumeier erkannte das Problem und vertschüsste sich. Wenn also jetzt z.B. Direktor Schröder mit viel Pressetrara sein Schicksal bejammert, dann darf ich ihn daran erinnern, dass er schon bei Vertragsabschluss gewusst hat, dass das Budget für die damals agonierenden Ausstellungen niemals reichen wird. Aber die typische schon in den Genen fixierte österreichische Schlawinerseelenüberlegung zerscht nemma den Job und dann weama eana des Geld scho ausse reissen, das geht halt "nimma eine". Jetzt haben wir eben in den verschiedensten Bereichen den Deckel drauf. Aber auch die von uns gewählten Deckler von Stadt und Bund brauchen sich nicht weise zurücklehnen und ein bissl schadenfroh grinsen. Die wollten und wollen immer größere, berühmtere, wichtigere Ausstellungen mit immer mehr Besuchern für ihre immer mehr und mehr werdenden Ausstellungsflächen, damit die fremdenverkehrliche Umwegrentabilität immer rentabler und rentabler wird. Aber das spielen sie nicht meine Damen und Herren Politiker. Entweder fremdenverkehrsträchtige XXX-Ausstellungen, dann wird man den Deckel aufmachen müssen, oder ehrliche museale Arbeit der Sparsamkeitsklasse. Dann wäre es aber auch fair, an die Direktoren keine Quotenforderungen zu stellen. Aber wir sind in Österreich. Die Politiker werden fordern und sich bedeckelt halten und die Direktoren werden weiterhin in Grossmannsucht verharren (müssen) und jammern und jeiern und seiern und vernadern und zynikeln.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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