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Richard Artschwager - Bilder, Zeichnungen, Objekte 1960-2002: Sinn für das Ewige

"Die Kunst, die ich mache, findet etwa 1 Schritt von der normalen Bewegung menschlicher Tätigkeit entfernt statt. Damit meine ich das, was absichtsvoll ist, Bedürfnisse erfüllt, auf ein Ideal ausgerichtet, von guter (und sich stets verbessernder) Qualität ist." Als Richard Artschwager Mitte der sechziger Jahre diese Sätze niederschrieb, wurde er noch als exzentrischer Vertreter der Pop Art gehandelt. Mittlerweile begreift man den multiversen Künstler als jemanden, der sich unterschiedlichste Formensprachen, Techniken und Materialien zu eigen macht. Noch bis zum 25. Mai bietet das Kunstmuseum Winterthur eine Retrospektive besonderer Art. In sechs Räumen großzügig und ruhig etabliert, begegnen repräsentative Werke aus vierzig Schaffensjahren (1960-2002) des amerikanischen Künstlers. Direktor Dieter Schwarz, der in den letzten Jahren fast zwanzig Werke Artschwagers für die Sammlung des Kunstmuseums gewinnen konnte, ist mit dieser Retrospektive eine beeindruckende und umfassende Schau gelungen, die mit 45 Zeichnungen einen Einblick in die Evolution dieses Meisters der spartanischen Möbelskulpturen, der dreidimensionalen Wandobjekte, der behaarten Geometrien, der skurrilen Blps und der frottagierten Montagen gibt. "Meine Arbeit", so Artschwager in der feinen Publikation, die seine Texte und Interviews enthält, "neigt dazu äußerst pur und gut gemacht zu sein." Möbelobjekte und Blps - dies ist die eher bekannte Seite, in Winterthur jedoch wird durch die Zeichnungen das spielerische Herantasten, das Zulassen von Augenblicken einer Entwicklung Artschwagers sichtbar. Dieser Prozess der Formfindung wird in den 53 Zeichnungen der Folge "Basket, Table, Door, Window, Mirror, Rug" sichtbar. Da für ihn die "Zeichnung etwas Gesehenes, was man in der Hand hält" bezeichnet, entsteht in Gegenüberstellung mit seinen Objekten eine Art intime Prosa für den Moment. Artschwager lädt wahrhaft zum Verweilen ein. Nach der Ausstellung in Winterthur wird die Ausstellung nach Krefeld (Kunstmuseen, 29.6.-21.9.2003) und München (Staatliche Graphische Sammlung in der Pinakothek der Moderne, 8.10.2003-6.1.2004) wandern. Neben dem Band mit Texten und Interviews von Richard Artschwager ist auch ein Katalog der Zeichnungen erschienen.
Mehr Texte von Harald Krämer

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Richard Artschwager - Bilder, Zeichnungen, Objekte 1960-2002
01.03 - 25.05.2003

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