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Art Austria: Schauen, was geht

Die Art Austria im Leopold Museum setzt auf Bewährtes. Innovationen bei den Präsentationen der Galerien und Kunsthändler sind spärlich gesät. Dass die Grenzen zwischen Galerien und Kunsthandel auf den internationalen Kunstmessen verschwimmen, ist keine Neuerung. Und dass eine Kunstmesse – so sie nicht zu den ganz großen gehört – ein Alleinstellungsmerkmal benötigt, um von KunstsammlerInnen (speziell den internationalen) wahrgenommen zu werden, ist ein Fakt, dessen sich auch die Art Austria bewusst ist. An sich also eine gute Voraussetzung die sich dem Österreichischen in der Kunstproduktion verschrieben hat und den Mix aus Galerien, Kunsthandel und jetzt sogar Antiquitäten munter vorantreibt. Dennoch mag die diesjährige Ausgabe der Kunstmesse nicht wirklich zu überzeugen, zu weit Ausgebreitet wird der Teppich österreichischer Kunst, dass sich kein klares Muster, sondern eher ein Flirren vor den Betrachteraugen ergibt. Klarer geht es bei den wenigen erwähnenswerten Einzelpräsentationen zu. Der Kunsthandel Giese & Schweiger konzentriert sich auf das Spätwerk von Hans Böhler, dem schon ein umfangreicher Katalog, eine Ausstellung und mehrere Präsentationen auf Kunst- und Antiquitätenmessen gewidmet war. Ursula Hieke ist es gelungen, ein Konvolut aus dem in Pennsylvania gelagerten Nachlass des Malers und Werbegrafikers Carl Krall wieder nach Österreich zu bringen. Bei den zeitgenössischen Galerien zeigt Ernst Hilger an seinem – kleinen – Messestand Oliver Dorfer. Zwischen Galerie und Kunsthandel präsentiert sich der erst 2013 eröffnete Baha Fine Art Kunsthandel, der derzeit ausschließlich Friedensreich Hundertwasser und Gottfried Helnwein vertritt und entsprechend auch nur diese beiden auf der Art Austria präsentiert. Dass die Kunsthandlungen auf der Art Austria eher eine bunte Mischung vorwiegend aus dem 20. Jahrhundert präsentieren entspricht ihrer Geschäftsgrundlage. Eine weniger dichte Hängung hätte aber bei den meisten dazu beitragen können, die interessanten Arbeiten besser ins Blickfeld zu rücken. Die Koproduktion von von Herbert Brandl und Loys Egg aus den 80er Jahren sticht schon durch ihr Knallgelb aus dem Angebot hervor (€ 25.000 bei Lilly`s Art). Die Skulpturen von Lois Anvidalfarei bei Maier, Innsbruck, fallen schon durch ihre Größe auf (ab € 40.000,-) und die Galerie Ruberl hatte am Eröffnungsabend eine Skulptur von Franz West (€ 65.000) zentral im Messestand positioniert. Mittlerweile ist der Platz aber verwaist und die Arbeit an den neuen Besitzer geliefert. Ziemlich vollgeräumt sind leider auch die Stände der meisten zeitgenössischen Galerien ausgefallen. „Schauen wir mal, was geht“, scheint das Motto zu sein und demgemäß wird möglichst jede österreichische Position des Galerieprogramms mit wenigen Werken präsentiert. Ursula Krinzinger, die im letzten Jahr noch eine große Installation von Franz Graf präsentierte, teilt sich einen kleinen Messestand mit der Chaim Galerie und der Galerie Gabriele Senn, die Galerie Krobath hat von fast allen KünstlerInnen ein oder zwei Werke am Stand. Übervoll auch die Galerie 3 und Konzett mit Arbeiten von Adrian bis Zobernig sowie Cajetan Gril, der eine schöne Installation des jungen in Wien lebenden Polen Gregor Eldarb zeigt. Reinisch Contemporary nutzt gleich fast die gesamte Wandhöhe der Ausstellungshalle (u.a. mit Erwin Bohatsch – € 21.000 bis 40.000 –, Herbert Brandl und Anton Petz). Auf einer kleineren Wand seines Messestandes prangt auch schon ein dicker roter Punkt neben einer Arbeit von Franz West (€ 80.000,-). Die dichte Hängung tut dem Verkauf aber generell keinen Abbruch, auch nicht bei Patrick Kovacs, der mit seinen Wiener Möbeln einen exotischen Schlusspunkt im Messerundgang liefert. Eine Garderobe von Roland Rainer aus der Wiener Stadthalle konnte er um 6.000 Euro abgeben.
Mehr Texte von Werner Rodlauer

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Art Austria
19 - 22.03.2015

Art Austria
1070 Wien, MuseumsQuartier Wien, Museumsplatz 1
Tel: +43/676/924 6008
Email: office@art-port.cc
http://www.art-austria.info


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