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Neues Leben am Matzleinsdorfer Platz

Die Mündung von Wiedner Hauptstraße und Reinprechtsdorfer Straße in den Matzleinsdorfer Platz prägten bisher vor allem leerstehende Geschäftslokale und wenig einladende Gastronomie. Nun ist der Block zwischen Margaretengürtel, Wiedner Hauptstraße, Hollgasse und Schusswallgasse neu bebaut worden. Entstanden und teilweise schon bezogen sind rund 200 Wohnungen unterschiedlichster Art und Größe in rationeller Großtafelbauweise. Dabei dürften keine zwei einander gleichen, da bei der Grundrissgestaltung die Wünsche und Bedürfnisse der Eigentümer maßgebend waren. Die Beauftragung von drei Architekturbüros für die einzelnen Bauteile hat eine eher kleinteilige Struktur in der Blockrandbebauung zur Folge. Damit knüpft man in gewisser Weise an die lange verpönte Zeit des Historismus an, deren Pluspunkte, zeitgemäß interpretiert, Bewährtes aufnehmen, ohne Abstriche von den stadtplanerischen und architektonischen Prämissen der Gegenwart zu machen. In diesem Sinne geplant sind auch die Wohnungen des Bauteils der "hängenden Gärten" von Rüdiger Lainer (Schusswallgasse/Wiedner Hauptstraße). Weitgehend nutzungsneutral konzipiert, lassen sie Raum für unterschiedlichste Formen des Allein- oder Zusammenlebens in Zeiten, die mehr als die Kleinfamilie mit zwei Kindern kennen. Nicht umsonst loben auch Architekten immer wieder die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der klassischen Wiener Altbauwohnungen, die nur neutrale Gehäuse des persönlichen Lebens sind. Die kleinen Privatgärtchen in der Erschließungszone, die dem Bauteil den Namen geben, setzen freilich die Akzeptanz eines gewissen Maßes an Kommunikationswilligkeit und (nachbarschaftsinterner) Öffentlichkeit voraus. Die dringend nötige Vermehrung von Grün im Bezirk ist ein gemeinsamer Nenner der Anlage, die dank ihrer mineralischen Außenwanddämmung den Status eines Niedrigenergiehauses hat. Der leicht zurückgesetzte Turm von LSSS (Cornelia Schindler, Rudolf Szedenik) bietet neben Garconnieren und Terrassenappartements einen 500 qm großen Dachgarten, der von allen Bewohnern zu nutzen ist und nicht zuletzt das Privileg einer atemberaubenden Sicht über die Stadt hat. Im Bauteil Hollgasse von Artec (Bettina Götz, Richard Manahl) liegen Wohnungen mit hofseitigen Loggien. Das Büro hat auch die Sporthalle geplant, die der größte öffentliche Veranstaltungsraum des Bezirks werden wird. Der Zuzug neuer Bevölkerungsschichten am Matzleinsdorfer Platz verspricht einen Imagewandel der Gegend, auf den man gepannt sein darf. www.mischek.at
Mehr Texte von Iris Meder †

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