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PARALLEL Vienna 2014: Ein Satellit als rising Star

Die Parallel ist am besten Weg zur potenten Satellitenmesse der Viennafair zu avancieren. Konnten die Veranstalter Stefan Bidner, Daniel Haider und Max Lust schon zum Start letztes Jahr eine ganze Reihe an soliden Galerien für das Experiment Parallel im alten Telegrafenamt gewinnen, so zog die diesjährige Auflage im ehemaligen Zollamt noch weitere namhafte Mitbestreiter aus der Wiener Galerienszene an. Vor allem aber dient die Parallel als Gegenentwurf zur herkömmlichen Messe als Plattform für eine jüngere Künstlergeneration, die sich in dem Mix aus Kunstvereinen, ausgewählten Galerien, Off Spaces und kuratierten Projekträumen auch eigenständig präsentiert. Die Strategie ist, dass die Mitwirkenden abseits von alteingesessenen Hierarchien ihre eigenen Qualitäten beweisen. So wird das auf der Parallel präsente Kunstgeschehen als lustvoller Schauplatz unmittelbar erlebbar, was die hohe Attraktivität der Veranstaltung begründet. Zur Eröffnung wurde das alte Zollamt regelrecht gestürmt und manche AnbieterInnen erfreuten sich bereits an diesem Abend einer hohen Verkaufsquote. Die Herausforderung, in dem Abbruch–geweihten Gebäude des ehemaligen Zollamtes eine Ausstellung in unkonventioneller Präsentation zu gestalten, wurde von den meisten AusstellerInnen in ungezwungenen Formen gemeistert. Stefan Bidner positioniert in der weiten Halle des Erdgeschoßes mit seinem Büro für Weltausstellung Werke von Klassikern der österreichischen Kunst wie ein Ensemble von Tisch, Stühlen und einem zugehörigen Video von Franz West, eine großformatige Fotoarbeit von Hans Weigand oder Zeichnungen von Erwin Wurm, und den anschließenden kellerartigen Raum bestückt er sehr passend zur Gänze mit dunklen Gemälden und Zeichnungen von Franz Graf. Max Lust greift auf das Repertoire seiner Galerie zurück, darunter Hans Bellmer oder Peter Fritzenwallner. Angela Stief begrüßt das freisinnige Konzept der Parallel als zeitgemäße Alternative zwischen Galerien und Museen Kunst an Kunstinteressierte zu vermitteln und gleichzeitig zu verkaufen. Sie versammelt in ihrem Raum unter anderem Werke von Rudolf Polanszky oder Gerwald Rockenschaub. Daneben trifft man im Kunstraum Sellemond u.a. auf Werke von Markus Geiger oder Raymond Pettibon. Der Kunstraum Bernsteiner ist erstmals auf der Parallel, mit Arbeiten von Gerald Nestler, Erwin Bohatsch und Sofia Goscinski. Peter Lindner bietet eine feine Auswahl konkreter Kunst mit Anna–Maria Bogner, Hellmut Bruch oder Andrea Maria Krenn. Die Galerie Thoman, die Galerie Konzett und die Krinzinger Projekte waren schon letztes Jahr auf der Parallel vertreten. Amer Abbas kuratiert Gegenüberstellungen von arrivierten und wenig bekannten Positionen, wie z.B. Malerei von Walter Vopava in Kombination mit einer Installation von Markus Zeber. Unter den eigenständigen Präsentationen von autark auftretenden KünstlerInnen sind bemerkenswerte Positionen zu entdecken. Martin Roth lässt das verlassene Bürozimmer von verschiedenen Gräsern einnehmen, die er sorgsam gießt und pflegt. Anna¬–Maria Bogner zersplittert mit ihrer Gummibandverspannung den Raum und fordert zum Perspektivenwechsel körperlich–sinnlicher Raumerfahrung auf. Dritan Hyska fand mit seinen Architekturfotografien bereits zur Eröffnung erfolgreich Käufer. Wolfgang Lehrner zeigt sein Projekt „VIE CEE“, das ein Buch und einen Installation von Film und Diaprojektion umfasst, die den öffentlichen urbanen Lebensraum Wien im Vergleich mit entsprechenden Orten im ehemaligen Ostblock fokussiert.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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PARALLEL Vienna 2014
01 - 05.10.2014

Ehemaliges Zollamt
1030 Wien, Schnirchgasse 9
http://www.parallelvienna.com/


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