Werbung
,

Die Blair`schen Eier - und die Bush`schen dazu.

Da steht er also der Rolls Royce. Zwischen Kunsthistorischem und Naturhistorischem Museum. Nicht mehr der jüngste und schönste, aber immerhin ein RR mit einer großen Aufschrift: "The first who brings the balls of Tony Blair wins this car" Ich staune. Was tut der RR-Besitzer oder vielleicht sogar die Besitzerin, wenn da wirklich jemand kommt und sagt hier sind sie, die gewünschten. Stopft der Ex-RR-Besitzer oder vielleicht sogar Exbesitzerin dieselben nach Erhalt kunstvoll aus - und wenn ja womit und was dann? Lässt er/sie die beiden Dingerchen in Acryl gießen mit der Aufschrift "das war einmal ein RR"? Oder ist er/sie in Wirklichkeit ein Supergeschäftsmann/-frau? Hat da vielleicht ein Scheich mit gehobenem Eierbedürfnis viel mehr geboten als so ein Wagerl kostet? - Oder ist diese englische Zwillings-Trophäe für eine Versteigerung gedacht a la "für alle die schon alles haben"? Oder ist es vielleicht gar - richtig geraten - es ist eine Kunstaktion!!! Von dem "poeter c. siegl", einem sogenannten Konfliktkünstler!!! Wauuuu!!! Konfliktkünstler. Ich meine das soll wahrscheinlich doch was besonderes sein oder? Hat da nicht im letzten "Parnass" der Herbert Giese unter dem Titel "Kulturkrakeele" ein neues Kulturverständnis urgiert ?"...Oder sollte Kultur nicht überall passieren? Dort wo unser tägliches Leben passiert?. Auf der Strasse z.B....in einem gefühlten, gedachten, gelebten Kosmopolitismus?" Kaum geschrieben, schon geschehen. Aber wie ich den Giese kenne, hat er sicher kein mit einem RR veredelbares weltpolitisches Gemächt gemeint. Aber der beschriftete RR steht nun einmal da: Ausgewiesen als Konfliktkunst. Und was sagt uns jetzt dieses öffentliche Kunstmanifest? Ich habs - wir freuen uns, dass die der englischen Sprache mächtigen Touristen pubertär grinsend ihre Fotos schießen und finden uns damit ab, dass jede Gesellschaft einfach die Kultur verdient, die man von den Vifwafferln im Museumsquartier und/oder den genehmigenden Beamten der Stadt Wien vorgesetzt bekommt. Und ist beruhigt, dass hier keine fütternde öffentliche Hand gebissen wurde. Denn kein österreichischer Politiker muss sich auch nur im Entferntesten betroffen fühlen. Also können alle, die das urwitzig, urgeil oder megacool finden, ungestört glücklich sein, weil sie jetzt endlich verstehen, was konfliktfreie Kunst von einem selbsternannten Konfliktkünstler ist. Übrigens vor dem Museumsquartier steht ein Ford Mustang. Ebenfalls mit einer Aufschrift. Bin nicht mehr über die Strasse gegangen. Nehme an, meine Überschrift wird schon nicht so falsch sein.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

Werbung
Werbung
Werbung

Gratis aber wertvoll!
Ihnen ist eine unabhängige, engagierte Kunstkritik etwas wert? Dann unterstützen Sie das artmagazine mit einem Betrag Ihrer Wahl. Egal ob einmalig oder regelmäßig, Ihren Beitrag verwenden wir zum Ausbau der Redaktion, um noch umfangreicher über Ausstellungen und die Kunstszene zu berichten.
Kunst braucht Kritik!
Ja ich will

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Ihre Meinung

Noch kein Posting in diesem Forum

Das artmagazine bietet allen LeserInnen die Möglichkeit, ihre Meinung zu Artikeln, Ausstellungen und Themen abzugeben. Das artmagazine übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt der abgegebenen Meinungen, behält sich aber vor, Beiträge die gegen geltendes Recht verstoßen oder grob unsachlich oder moralisch bedenklich sind, nach eigenem Ermessen zu löschen.

© 2000 - 2024 artmagazine Kunst-Informationsgesellschaft m.b.H.

Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Bezahlte Anzeige
Gefördert durch: