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Julia Haller: Kunst-Stück: Julia Haller - ohne Titel

In helle Mineralstoffplatten ist abstraktes Lineament graviert, in dessen Tiefen hebt sich der einmassierte dunkle Farbstoff markant vom Grund ab. An drei Seiten schmiegen sich die zarten Aluminiumumrahmungen an die Kanten der Bildflächen wie eine Klammer; an einer Seite, jeweils der linken, sind die Werke abgeschnitten. Und dennoch ist es ein Ganzes, ein autonomes Bild, das nach links, wenngleich kaum bemerkbar, offen ist. Verletzbarkeit wie Unvollständigkeit wird darin nur leicht angedeutet, bzw. ermöglicht. Julia Hallers Werke basieren auf Handzeichnungen, die links– und rechtshändig simultan, doch voneinander unabhängig entstanden sind, im Erscheinungsbild divergierend sind sie eigenständig und gleichzeitig zusammengehörig. Ausgestellt sind jeweils nur die Arbeiten der rechten Hand, das Aussehen der linken Teile bleibt offen; wie die Rahmung andeutet, sind sie in ihrer Abwesenheit präsent. Durch die Transformation der originalen Zeichnung in eine digitale Vektorgrafik und Übertragung auf die Platte mittels computergesteuerter Fräse ist die Unmittelbarkeit des ursprünglichen Strichs einer gleichmäßigen Linie gewichen. In dieser Gleichförmigkeit scheinen die Zeichnungen seltsam entrückt, gleich einem Konzentrat aus einer tranceartigen Situation, oder auch nur deren Spuren. Sie sind nicht fassbar, dabei im gesamten Erscheinungsbild ambivalent, in der betonten Materialität von sinnlicher Objekthaftigkeit. Körperliches oder Gegenständliches lässt sich in der Abstraktion erahnen, es sind Fragmente oder Nachhall eines nicht greifbaren Gehalts, vergleichbar dem fehlenden Gegenüber.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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Julia Haller
30.04 - 07.06.2014

Boltenstern.Raum / Galerie Meyer Kainer
1010 Wien, Eschenbachgasse 9
Tel: +43 1 585 7277
http://www.meyerkainer.com
Öffnungszeiten: Di - Fr 15:00 - 18:00, Sa 11:00 - 15:00


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