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Weltrekorde – nichts als geile Weltrekorde

Es hat vielleicht etwas mit Krankheit zu tun – geistiger? - seelischer? – Oder ist es einfach nur bescheuerter Zeitgeistwahnsinn??? Jedenfalls ist es z. B ziemlich krank, wenn jemand für den „Ballon Dog“ von Jeff Koons mehr als 43 Mio Dollar ausgibt. Krank oder deppert. Aber immerhin und Hauptsache – ein neuer Kunstauktionsweltrekord. Zumindest jede Woche einer. Das ist etwas, was aufgeilt. Positiv oder negativ. Die Szene kreischt glücklich. Das Volk schüttelt verzweifelt das Haupt. Aber wer ist schon wie Jeff, Andy, Damien oder Gerhard? Viele, viele Künstlerinnen und Künstler sind nicht wie die Vier. Brechen keine Weltrekorde. Aber täten doch so gern. Nehmen wir nur Herrn Herbert Wallner. Er ist angeblich auch ein Künstler. Braucht auch einen Weltrekord. Will auch ins Guinness-Buch der Rekorde. Also malt er einen neuen angesagten Weltrekord. Im Jänner wird er „losknallen“. 48 Monate lang und täglich 16 Stunden wird er an einem Bild malen. Immerhin gilt es, den bisherigen Weltrekord von angeblich 3.444 m Länge zu brechen. Aber unser Sogenanntkünstler Wallner wird das schon schaffen. Den Weltrekord für das höchste Kunstwerk hat er schon geknackt – 185 Meter hoch und sieben Meter breit. Möge uns der Kunstgott vor weiteren Kunstweltrekorden bewahren. Es genügen eh schon die bescheuerten Weltrekordmillionärssammler – jetzt nicht auch noch bescheuerte Weltrekordkünstler. Bitte nicht.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
Showbiz
Andrea | 29.11.2013 11:36 | antworten
Sie haben recht. Die Bemühungen größer, stärker, mächtiger zu werden sollte man wohl eher dem Tierreich überlassen, der Kunst ist das abträglich. Ich denke, dass die großen Spekulanten im Kunstbetrieb, und dazu zähle ich auch einige gehypte Künstler, wahrscheinlich vom Tun der vielen weniger gehypten, insofern profitieren, weil diese Akteure clevere Beobachter der Strömungen im Kunstschaffen sind, und darauf adäquat, schlagfertig und publikumswirksam reagieren. Showbiz eben. Aber dass es "live competitive painting" 2014 im Leopold Museum unter dem Konzepttitel Kunstrausch geben wird, bei dem Künstler quasi Wettmalen und vom Publikum a la Next Topmodel rausgewählt werden ist eigentlich schon purer Zynismus gegen Künstler, und das finde ich nicht "berauschend" sondern ernüchternd.

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