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In Festivallaune

Endlich ist es wieder da, das beliebte Wiener Filmfestival. Mit im Gepäck hat es, wie immer, viel Neues, manch Altes und viel Erstaunliches – und davon leider immer mehr, als man sich anschauen kann. Der unheilbare Schmerz des Filmfestivalfreunds. Wer „Inside Llewyn Davis“, den melancholischen Eröffnungsfilm der Coen-Brüder über einen erfolglosen Folksänger im New York der frühen 1960er-Jahre, verpasst hat, kann sich damit trösten, dass es nur noch wenige Wochen bis zum regulären Kinostart (6. Dezember) dauert. Wie auch manches andere bald nach der Viennale ins Kino kommt: Woody Allens neuer Film „Blue Jasmin“ (8. November) etwa oder François Ozons „Jeune & jolie“ über ein Jahr im Leben einer Siebzehnjährigen (ab 29. November im Kino). Doch vieles andere ist vermutlich nur auf der Viennale zu sehen. Gerade diese rareren Filmstücke sind es, die dem Festival die Community sichern. Viel Aufmerksamkeit erregt hat bereits „Prince Avalanche“ von David Gordon Green. Es geht um zwei Männer, die eine beschädigte Straße durch einen texanischen Wald reparieren und dabei nicht nur in ihren Gesprächen an Existentielles rühren – zu sehen noch morgen, Dienstag, 29.10., Früh um 6:30 Uhr im Stadtkino im Künstlerhaus. Der Spielfilm „Camille Claudel 1915“ handelt vom Aufenthalt der bekannten französischen Bildhauerin in einer Nervenheilanstalt, in die sie von ihrer Familie wegen ihres unkonventionellen Lebensstils eingewiesen wurde – kein allzu seltenes Schicksal von individualistischen Frauen im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Juliette Binoche spielt Camille Claudel. In „Grand Central“ von Rebecca Zlotowski, einer französisch-österreichischen Koproduktion, geht es um einen jungen Mann, der des Geldes wegen einen Gefahrenjob in einem Atomkraftwerk annimmt und sich gleichzeitig in die unwägbaren Fährnisse eines Liebesdreiecks begibt. Hinter dem Reihentitel der Nachschiene „Asian Delights“ verbergen sich fünf „Beispiele eines neuen asiatischen Genrekinos in 3D“ mit Filmen aus China, Indien, Vietnam und Hongkong. Muss man eigentlich noch mehr wissen, um selbst zu später Stunde davon naschen zu wollen? Sehr zu empfehlen sind auch die übrigen Tributes und Spezialprogramme, allen voran die Jerry-Lewis-Retrospektive im Filmmuseum. In der Experimentalfilmschiene „Das Rohe und das Gekochte“ sollte man speziell die Filme von Jennifer Reeder nicht verpassen. Auch die Filmschau des Filmarchivs Austria bietet wieder besondere Raritäten: frühe österreichische Dokumentarfilme. Und auch in diesen Fällen heißt es: Wer das verpasst, wird es wohl so bald nicht wieder sehen können. www.viennale.at
Mehr Texte von Andrea Winklbauer

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