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Berliner Galerie Klosterfelde schließt

Martin Klosterfelde macht dicht. Gerade einmal fünf Zeilen lang war die Pressemitteilung, in der der Berliner Galerist Martin Klosterfelde am vergangenen Freitag seinen Abschied verkünden ließ. "Nach 18 Jahren und 104 Ausstellungen" habe er sich entschlossen, "aus persönlichen Gründen seine Galerie nicht weiter zu betreiben." Für Außenstehende kommt die Nachricht etwas überraschend, gilt er doch als einer der erfolgreichen Berliner Strippenzieher. Bereits 1996 eröffnete der Sohn der Hamburger Galeristin Helga Maria Klosterfelde eine Galerie in der Linienstraße und wurde zu einem der Protagonisten des Booms, der Berlin schnell zur spannendsten Kunstmetropole der Welt machte. Da war er gerade einmal 23 Jahre alt. Zu seinen Künstlern gehörten damalige Jungstars wie John Bock und Christian Jankowski, die mit ihren Rumpel-Perfomances (Bock) und ironischen Medienspielereien (Jankowski) für Aufsehen sorgten. Nach einem Zwischenspiel in der Zimmerstraße (ab 2001) zog er 2009 an den aktuellen Nachkrisen-Hotspot Potsdamer Straße in eine Altbauwohnung. Inzwischen gehörten sowohl Altstars wie Hanne Darboven und Matt Mullican zu seinem Programm als auch Jorinde Voigt, die in jüngster Zeit zu einem Kunstmarkt-Liebling avanciert ist. Klosterfelde gehörte zu den Organisatoren von Gallery Weekend Berlin, dem erfolgreichen Eventformat, das weltweit Nachahmer gefunden hat, und art berlin contemporary abc, der Kunstmesse, die keine sein will und die für das Ende des art forum berlin verantwortlich gemacht wird. Aus der Betreibergesellschaft ist er bereits ausgeschieden. Gleichzeitig war er anfangs Mitglied des Zulassungsausschusses der Frieze Art Fair in London, während andere Mitglieder des Gallery Weekend-Kreises bei anderen Kunstmessen über das Teilnehmerfeld mitbestimmten. Mit dem schleichenden Niedergang Berlins der letzten Jahre und dem Aufstreben neuer Hotspots auf dem Kunst-Globus begann jedoch auch der Einfluss dieses Galeristenkreises zu schwinden. www.klosterfelde.de
Mehr Texte von Stefan Kobel

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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
also für mich als ausstenstehenden Galeriebesucher
keineAhnung | 19.07.2013 12:52 | antworten
kommt das überhaupt nicht überraschend, die letzten beiden Galeriebesuche waren von einer nahezu depressiven Stimmung, und die Ausstellungen nicht gut. Weiters muss ich dem Autor widersprechen - trotz des Hypes war Berlin noch nie nahe an London dran, die Kunstmetropole der Welt zu sein, auch wenn die Berliner das gerne so hätten.

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