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94. Kunstauktion - Zeitgenössische Kunst: Mit Qualität ins Jubiläumsjahr - Saisonauftakt „Im Kinsky“

Vor 300 Jahren wurde das Palais Kinsky erbaut, das heute das vor 20 Jahren von den Kunsthändlern Dr. Herbert Giese, Harald Schweiger, Michael Kovacek, Prof. Christian Scheer, Rechtsanwalt Dr. Ernst Ploil und dem Auktionator Otto Hans Ressler gegründete Auktionshaus „Die Wiener Kunstauktionen“, heute kurz „im Kinsky “ beherbergt. Anlässlich dieser beiden Jubiläen findet im April eine die Sparten 19. Jahrhundert, Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst beinhaltende Auktion mit dem Titel „300 Jahre Palais Kinsky“ statt, in der sich auserlesene Meistwerke hochdotierter Prägung versammeln werden. Davor allerdings beginnt schon am 19. März mit der Auktion „Zeitgenössische Kunst“ der Saisonauftakt mit immerhin 250 Losen großteils österreichischer KünstlerInnen. Die qualitativ hochwertigen Arbeiten mit moderaten Preisvorstellungen lassen auf großen Zuspruch bei Sammlern und Kunstinteressierten hoffen, respektive auf die ersten heißen Bietgefechte im Auktionssaal. Der Reigen spannt sich diesmal von Siegfried Anzinger über Christian Ludwig Attersee, Gunter Damisch, Adolf Frohner, Ernst Fuchs, Otto Muehl, Hubert Schmalix bis Hans Staudacher und Otto Zitko, deren Werke in etwa zwischen 12.000 bis 35.000 Euro liegen. Ähnliche Preisvorstellungen hegt man für Herbert Brandls „Abstrakte Komposition“ aus den Jahren 1986/87, eine Arbeit deren Inhalt durch kräftig leuchtende Farben stark betont wird. Zwischen 35.000 bis 70.000 Euro angesiedelt ist die signierte und mit 1980 datierte Papierarbeit „9 Symphonien“ von Günter Brus. Die aus österreichischem Privatbesitz stammende Mischtechnik zeigt einmal mehr Brus in der Gattung „Bild – Dichtung“, einer Kunstrichtung in der er als Zeichner und Dichter zugleich auftritt. Seine Zeichnungen werden dabei von Aphorismen begleitet, die das Gezeichnete in einen poetischen Zusammenhang stellen. Diese sogenannten Bildphantasien machten ihn schon früh weit über die Grenzen Österreichs bekannt. Ebenfalls bis 70.000 Euro geschätzt ist eine unbetitelte, 1992 entstandene, die einzelnen Strukturen der Farbbereiche deutlich machende Ölkomposition Arnulf Rainers. Ganz andere Malansätze als dieser hat dagegen stets Franz Grabmayrs Oeuvre begleitet. Im Gegensatz zum flächig akzentuierten Farbauftrag seines Kollegen entwickelte Grabmayr schon früh ein Zusammenspiel dynamischer und kontrastreicher Farben die er mit der Spachtel extrem dick auf der Leinwand verteilt. Dabei tritt die Materialität des Farbpigments stark hervor, die, unabhängig vom dargestellten Bildthema autonome Bedeutung erfährt. Seine 1966 entstandene „Landschaft“ lässt Erwartungen bis zu 40.000 Euro und eventuell noch mehr zu. Die Grand Dame der heimischen Künstlerinnen internationaler Prägung Maria Lassnig, die diesmal mit „Der rote Zorn – Gebückte Figur“ ins Rennen geht ist mit dem vorliegenden Werk allerdings von vornherein schon hochpreisiger angesetzt, nämlich auf bis zu 140.000 Euro. Das 1984 entstanden Gemälde thematisiert einmal mehr eines ihrer zahlreichen und in allen Schaffensphasen wiederkehrenden Körpergefühlsbilder, die für nicht Eingeweihte optisch oft schwer als solche zu erkennen sind. Neben Gemälden, Papierarbeiten und Fotografien sind auch bildhauerische Arbeiten in großer Zahl vertreten. So findet man etwa eine auf Klarheit und Monumentalität ausgerichtete, die Form reduzierende Bronze „Kleine gehende Figur II“ von Fritz Wotruba. Hat man das Entstehungsjahr dieser Figur 1948 vor Augen, weiß man wie visionär und international modern diese Arbeit damals bereits gewesen ist. (Schätzpreis bis zu 25.000 Euro) Auf bis zu 55.000 Euro dotiert ist ein weiteres Werk Wotrubas, diesmal eine kantig kubische Komposition „Liegende Figur I“ von 1959/60, die als eine der Vorarbeiten für die beiden monumentalen liegenden Steinskulpturen von 1960 und die Stein - Liegende von 1969/70 fungiert. Die Großplastiken, allesamt in Museumsbesitz zählen zu den Hauptwerken im Schaffen dieses Ausnahmekünstlers. Ebenfalls ein Großer nicht nur in der österreichischen Kunstszene war Alfred Hrdlicka, vielschichtig und vielseitig in seinem Können, stets auf den Zusammenhang zwischen Politik und Kunst verweisend. Die Bronze „Linker Schächer der Kreuzigungsgruppe“ aus dem Jahr 1962 ist zwischen 60.000 bis 100.000 Euro angesetzt. Stiller und meditativer hingegen arbeitete Karl Prantl. Seine Steinskulpturen finden heute bei Kunstinteressierten aber ebenso großen Absatz wie die seiner Kollegen. Seine Plastik „Anrufungen“ - weißer Marmor, 2007 entstanden – lässt bis zu 80.000 Euro erhoffen.
Mehr Texte von Marlies Passow-Brunnbauer

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94. Kunstauktion - Zeitgenössische Kunst
19.03.2013 17:00

Auktionshaus im Kinsky
1010 Wien, Palais Kinsky Freyung 4
Tel: +43 1 532 42 00, Fax: +43 1 532 42 00 9
Email: office@imkinsky.com
http://www.imkinsky.com
Öffnungszeiten: 10 - 18 Uhr


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