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Knoten: symmetrisch_asymmetrisch - Die historischen Orientteppiche des MAK und Filminserts der Gegenwart: An den süßen Wassern des Orients

Immer wieder stellt sich im Museumsbetrieb die Frage, wie historische Sammlungsbestände zeitgemäß und gemeinsam mit zeitgenössischer Kunst präsentiert werden können. Das MAK zeigt mit der Künstlergruppe Gangart, wie es gehen kann. In der Ausstellung "KNOTEN symmetrisch_asymmetrisch" präsentiert das Museum auf drei Ebenen 85 Exemplare seiner berühmten Teppichsammlung. Bereits 1993 hatte das MAK Gangart - Heinrich Pichler und Simonetta Ferfoglia - eingeladen, die Neuaufstellung im Orientsaal zu gestalten. Damals zogen die Künstler riesige graue Eterchromplatten am Boden und an den Seitenwänden auf, an denen kaukasische, anatolische und zentralasiatische Teppiche gezeigt wurden. Diesem Prinzip blieben sie auch in der oberen Ausstellungshalle treu. Neu ist, dass Gangart RegisseurInnen, wie Danielle Arbid, Kornel Mundruczo, Seifollah Samadian, Angela Schanelec, und Djamshed Usmonov, einlud, kurze Filme zum Thema Teppich zu gestalten. Entstanden ist ein buntes Gemisch von Filminserts, die nicht zuletzt von der heurigen documenta inspiriert sind. Der Palästinenser Rashid Masharawi drehte zu dem Prunkstück der Ausstellung, ein seidener Mamelukteppich des 16. Jahrhunderts, den Kurzfilm "Humus al eed". Da bereitet eine junge Palästinenserin in Paris für das Fest zum Ende des Ramadans kunstvoll Humus zu. Dahinter laufen Fernsehbilder von den Gräueln in den besetzten Gebieten. Masharawi gründete in den achtziger Jahren in Ramallah das Cinema Production- and Distributioncenter und zog mit Wanderkinos durch die Flüchtlingslager. Der österreichische Beitrag von Jessica Hausner persifliert die Spannungen zwischen Orient und Okzident. In ihrer Computeranimation "Teppichschoner" bewegen sich Hamburger vor einem Teppichgrund zu Musikbegleitung. Sie werden von Bomben verfolgt und getroffen, dazu tanzen die Embleme der Teppichbordüre im Takt. Am Ende sprengt sich der Teppich in die Luft. Zurück bleibt ein Nichts, bevor die DVD-Bänder erneut ihre Fantasien zur Welt der Teppiche abspielen.
Mehr Texte von Susanne Rohringer

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Knoten: symmetrisch_asymmetrisch - Die historischen Orientteppiche des MAK und Filminserts der Gegenwart
11.12.2002 - 23.02.2003

MAK - Museum für angewandte Kunst
1010 Wien, Stubenring 5
Tel: +43 1 711 36-0, Fax: +43 1 713 10 26
Email: office@mak.at
http://www.mak.at
Öffnungszeiten: Di 10-21, Mi-So 10-18 h


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