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Ein Peanut und eine Wichtigkeit

Zuerst wollte ich mich ausführlich über den Dr. Christoph, seines Zeichens Kulturredakteur vom Profil, alterieren. Selten noch habe ich so eine unqualifizierte, kleinliche Heruntermachung eines Museumsdirektors gelesen, wie die über Köb im letzten \"art\". Manchmal frag ich mich wirklich, warum man mit solch profilierungsneurotischen Ergüssen die Leser quält. Aber vielleicht braucht er das, der Dr. Christoph. Aber im Vergleich zu diesen seinen kindischen Wohlbefindlichkeiten ist die Ankündigung von Staatssekretär Morak im gestrigen \"Treffpunkt Kultur\" nur ein nebensächliches peanut. Dessen sinngemäße Antwort auf die Frage, wann denn endlich die dringend notwendige Abschreibbarkeit von Kunst käme: Wir sind ganz knapp vor einem Verhandlungsabschluß gestanden, leider ist uns die Neuwahl dazwischengekommen. Ist das nicht schön - Dr. Schüssel hat diese dazwischengekommene Wahl haushoch gewonnen. Gratulation, Gratulation zu diesem von den Meinungsforschern ganz richtig vorhergesagten Muckenstruntz-und-Bamschabel-Kopf-an-Kopf-Rennen. Und wie unsere liebe Frau Maria Rauch-Kallat \"danke auch ich Gott\", dass der Herr Staatssekretär diese \"Jahrhundertwahl\" mitgewonnen hat. Mitgehangen ist nun einmal mitgefangen. Somit kann es jetzt sicherlich nicht mehr allzu lange dauern mit der \"Knapp-vor-Verhandlungsschluss-Abschreibbarkeit\" von Kunst. Jetzt brauchen wir also nur mehr definieren: \"was ist knapp\"? Nehmen wir also im schlimmsten Fall an, die Regierungsbildung dauert ein paar Monate. Dann haben wir März. Dann haben wir die Abschreibbarkeit einmal vergessen. Dann haben wir plötzlich schon wieder Mai. Dann fällt irgendjemandem ein: da war doch vor nicht allzu langer Zeit ein Abschluß. Dann ist aber auch schon der Juli ante portas. Dann - weil sie ja schon knapp vor dem \"Abschluss\" stand - wird die Gesetzesvorlage für die Abschreibbarkeit von Kunst nur noch ein bissl adaptiert. Dann ist allerdings Oktober. Dann wird diese Adaptierung im November endlich in den Nationalrat eingebracht. Dann wird sie ein paar Mal gelesen und gelesen und immer wieder ein bissl adaptiert. Und dann ist wahrscheinlich April 2004. Aber dann haben wir sie endlich. Dann gibt`s endlich die Abschreibbarkeit von Kunst. Ist das nicht schön!!!! Freut Euch Ihr Künstler und Kollegen weiblichen und männlichen Geschlechts. Halleluja und Hosianna. Ich werde mir nur noch erlauben, unseren Herrn Staatssekretär so alle 2-3 Monate daran zu erinnern, damit aus dem knappen Verhandlungsabschluss 2002 keine unendliche Geschichte wird.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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