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Dorotheum Auktionswoche November 2012: Design vom Feinsten

Dass bekannte Architekten außer Bauwerken auch Möbel und tägliche Gebrauchsgegenstände designen ist nur zu bekannt, manche können dies gut, einige besonders gut. Im Wiener Dorotheum sind stets auch solch hochdotierte Glanzstücke in den schon seit 1996 regelmäßig stattfindenden Designauktionen vertreten. So ziert das Cover des aktuellen Kataloges ein Los von Zaha Hadid, der 2011 von ihr entworfene „Z.Chair“ der fünfte von insgesamt 24 plus 3 AP Entwürfen für Sawaya&Moroni, Italien. Der schwungvolle hochglanzpolierte Z – förmige Edelstahlsessel ist mit stolzen 190.000 – 230.000 Euro dotiert. Preislich realistisch angesetzt und dadurch durchaus auch vor Ort absetzbar, denkt man nur an weitere ihrer Entwürfe wie an den Luster „Vorte XX“, eine Gemeinschaftsarbeit mit Patrick Schuhmacher aus dem Jahr 2005, der in der Frühjahrsauktion 2010 im Dorotheum für 151.800 Euro abgegeben wurde, oder etwa ein 1997 entworfenes 4 - teiliges silbernes Tee– und Kaffeeservice, das im November 2008 an selbiger Stelle für 73.500 Euro den Besitzer wechselte. Ebenfalls aus Architektenhand, diesmal von Daniel Libeskind, stammt der 2011 für Zumtobel und Sawaya&Moroni entworfene Luster „eL“ ein imposantes hochglanzpoliertes Stahlkonstrukt mit blattvergoldeter Innenseite und Farbszenarien mit RGB-LED Modulen. Dieser Hingucker, die Nummer 1 von nur 25 Exemplaren soll zumindest 340.000 – 450.000 Euro erbringen. Ebenfalls ein optisches Highlight, ein Walnussschrank, entworfen vom italienischen Designer Gio Ponti – die Dekoration des konvex gewölbten Glases mit Hinterglasmalerei in Silber und Blattgold stammt von Piero Fornasetti – für Fontana Arte, noch im Entstehungsjahr 1940 auf der VII. Trienniale auf der Piazza dell Arte, in Mailand präsentiert, ist mit 95.000 – 130.000 Euro bewertet. Arbeiten Diego Giacomettis sind ebenfalls im Anbot, wobei ein figürliches bronzenes Kamingitter „La Promenade des amis“ von 1976 – 1980 auf bis zu 75.000 Euro geschätzt wird. Man kann gespannt sein wie viel letztlich dieses Stück erbringen wird, setzte doch das Dorotheum erst 2010 einen seiner patinierten Bronzeschreibtische für stolze 205.560 Euro ab. In der Sparte „Klassische Moderne“, erfrischend gut mit internationaler Kunst durchwachsen, findet sich ein signierter Diego Giacometti, diesmal ein „L’Autruche“ mit Straußenei von 1977 (38.000 – 40.000 Euro). Giorgio de Chirico ist derweil mit seinem Ölgemälde „Caligramme. La grace exilee“ von 1931, einer Vorlage für eine der 66 Lithographien, welche Guillaume Apolinaires literarisches Werk „Calligrammes“ illustrieren auf 90.000 – 120.000 Euro geschätzt. Eine weitere Arbeit desselben Künstlers „Rocce misteriose“ – um 1970 enstanden – ist sogar bis zu 150.000 gewertet, ein um 1890 in Öl gemalter weiblicher Akt von Henri de Toulouse–Lautrec auf sogar 400.000 – 600.000 Euro und Tamara de Lempickas „Nu au livre“ ,um 1958 entstanden, auf 180.000 – 250.000 Euro. Die übliche Riege österreichischer Malerei ist wie sonst auch immer vorhanden, wobei das „Haus in Hütteldorf“ von Egon Schiele 1907 gemalt und einst im Besitz des bekannten New Yorker Galeristen Otto Kallir mit 140.000 – 220.000 Euro angeboten wird. Beim „Silber“ ist u.a. ein monumentaler Augsburger Tafelaufsatz im Renaissancestil um 1865 (120.000 – 160.000 Euro) im Anbot, eine 1893 gefertigte Moskauer Deckelterrine in Form einer Henne auf einem Korb sitzend (20.000 – 25.000 Euro) und eine Fabergé Vase von 1896 (30.000 – 40.000 Euro). Beim „Jugendstil und angewandte Kunst des 20. Jahrhunderts“ hingegen gibt es bei preislichen Erwartungen von 50.000 – 80.000 Euro aus dem Familienbesitz Primavesi stammend eine versilberte Kassette von Josef Hoffmann und eine ebenfalls von Hoffmann entworfene Brosche mit Originaletui von 1922. Ebenfalls von 1922 ist Dagobert Peches Messingluster mit Vögeln (80.000 – 120.000 Euro). Im Gegensatz dazu ist Kolo Mosers versilberte Tischlampe mit farblosen Glasstäben bereits 20 Jahre zuvor entstanden und erweckt beim Auktionshaus Preiserwartungen bis zu 150.000 Euro. Die „Zeitgenossen“, eine Ansammlung von nicht weniger als 261 Losen, verbindet Internationalität mit durchaus akzeptablen Schätzungen. So spannt sich der Bogen von einer 4–teiligen Installation des „Arte Povera“ –Vertreters Jannis Kounellis aus 1987/88 (130.000 – 200.000 Euro) über Günther Ueckers „Taktile Struktur rotierend“ (140.000 – 180.000 Euro), Adolf Luthers „Sphärisches Objekt“ (70.000 – 90.000 Euro), Robert Clark Indianas „Eight“ (100.000 – 150.000 Euro) bis zu Afro Basadellas „Scilla“ (80.000 – 120.000 Euro) und Jean Fautriers unbetiteltes Werk, eine Ölkomposition auf Papier und Leinwand (75.000 – 95.000 Euro). Friedensreich Hundertwassers „Globulant“ aus dem Jahr 1956 reiht sich preislich ebenfalls gut in diese Riege (220.000 – 280.000 Euro) und zeigt einmal mehr, dass auch Österreicher ihren Status im internationalen Geschehen innehaben. -- DOROTHEUM Auktionswoche November 2012 Mo 26.11. 17 Uhr Jugendstil und angewandte Kunst des 20. Jahrhunderts Di 27. 11 17 Uhr Design Mi 28. 11. 14 Uhr Silber Mi 28. 11. 18 Uhr Klassische Moderne Do 29. 11. 14 Uhr Juwelen Do 29. 11. 18 Uhr Zeitgenössische Kunst Fr 30. 11. 16 Uhr Armband – und Taschenuhren
Mehr Texte von Marlies Passow-Brunnbauer

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Dorotheum Auktionswoche November 2012
26 - 30.11.2012

Palais Dorotheum Wien
1010 Wien, Dorotheergasse 17
Tel: +43 1 515 60, Fax: + 43-1-515 60-443
Email: client.services@dorotheum.at
http://www.dorotheum.com


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