Wolfgang Pichler,
Alja Piry - Andante: Warum Bilder nicht sprechen
Für all jene, die sich immer schon sprechende Bilder gewünscht haben, die einem beim Betrachten sagen was man zu denken und zu empfinden hat, ist diese Ausstellung genau die richtige. Eine kleinformatige weiße Leinwand, die dank projizierter Sprechblasen mit der Betrachterin oder dem Betrachter spricht. Ironisch aber nicht zum Lachen wird hier die gewohnte Situation der kommentierenden BetrachterInnen umgekehrt und das Kunstwerk kommentiert – zwar nicht die konkret davor stehende Person aber doch die üblichen Phrasen und Kommentare die bei solchen Gelegenheiten fallen. Dass diese nichts über das eigentliche Objekt an der Wand aussagen, fällt erst durch die Loslösung aus dem üblichen Kontext auf und zeigt liebevoll aber schonungslos worum es eigentlich bei solchen „Gesprächen“ geht – die Menschen vor dem Werk.
Dass die vielen kleinen Bilder der Schau allesamt völlig abstrakt sind, aber dennoch sehr starke Assoziationen hervorrufen passt da genau ins Bild. Sprechen diese doch zum Glück nicht eigentlich, sondern lassen eben jenen Raum den es braucht um Kunst genießen zu können. Man denkt an Monets Seerosen oder auch Cezannes Mont Sainte Victoire obwohl nichts an den Bildern impressionistisch ist. Aber die kaum A4-formatigen Leinwände wirken wie aus einer dieser Ikonen der Malerei geschnittene Details.
Eine Ansammlung von mit Farbtinte beklecksten Papieren an der Wand wirkt dagegen wie eine Versammlung lustig spielender Amöbentierchen aus einem Kinderfilm und vermittelt dennoch eine elegante Leichtigkeit angesichts derer man wirklich dankbar ist, nicht durch lästige Kommentare zur Bedeutung des Werkes eingeengt zu werden.
Manchmal hat es eben einen Grund warum Bilder nicht sprechen.
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Alja Piry - Andante
07.09 - 06.10.2012
Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h
07.09 - 06.10.2012
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