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Biennale des Antiquaires: Savoir Vivre in der Kunst

Sie ist unvergleichlich, die Biennale des Antiquaires, die heuer wieder im Grand Palais stattfinden wird. Unvergleichlich im Charakter vor allem: Zum einen wird sie von der französischen Regierung unterstützt, was dort ein echter Image-Faktor ist. Und zum anderen: Keine andere Kunst- und Antiquitätenmesse versteht sich auch selbst so sehr als Botschafterin guten Geschmacks und gehobener (französischer, aber auch europäischer) Lebensart. Industries de luxe kann man auch sagen. Die erste Biennale des Antiquaires 1962 wurde vom Kulturminister André Malraux eröffnet, und praktisch alle Präsidenten der Republik haben es auch getan. Und, lange vor der Documenta, war auf der Biennale schon die Grande Cuisine Thema. Französisches Savoir Vivre eben. Der Grand Palais, der seinen Namen zurecht trägt, wartet aber mit einer Überraschung auf: Trotz Renovierung waren, was nicht so sehr im Bewusstsein der Öffentlichkeit stand, nicht alle Räume nutzbar. Und für die Ausgabe 2012 der Biennale (Nr. 26) öffnet der Grand Palais den „Salon d’Honneur“ wieder. Dieser Raum war seit 70(!) Jahren geschlossen und erstrahlt nun in neuem Glanz. Nicht nur das: Die Biennale kann so ihre Teilnehmerzahl um etwa 50 auf gut 150 erhöhen. Erwartet werden wieder mehr als 100.000 Besucher. A propos Glanz: Die diesjährige Ausstellungsarchitektur hat Karl Lagerfeld entworfen. Die Qualität der angebotenen Objekte wird wohl, soweit der erste impressionistische Eindruck, vom Feinsten sein und die Aussteller gehören zu den führenden Fachleuten ihrer Branche (sind aber mehrheitlich aus Frankreich). Von der durch Unken gerufenen Provinzialität mag man im Vorfeld nun rein gar nichts spüren. Die Biennale ist komfortabel eingebettet in andere Kulturereignisse, etwa der Ausstellung zur Chinesischen Koch- und Esskultur im Museum Quai Branly (noch bis 30.9.), der großen Schau venezianischer Veduten von Canaletto und Guardi (vom 14.9. bis 14.1.2013) im Musée Jacquemart-André oder auch der großen Retrospektive von van Cleef & Arpels im Musée des Arts Décoratifs (20.9. bis 10.1.2013).
Mehr Texte von Gerhard Charles Rump †

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Biennale des Antiquaires
14 - 23.09.2012

Grand Palais
75008 Paris, Avenue Winston Churchill
https://www.biennale-paris.com/
Öffnungszeiten: täglich 11-21 h


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