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Corina Vetsch - <Zugriffsrechte reparieren> oder <Der Zeit ihren Titel>: Zeit im Bild

In dem eigentlich von großformatigen Bildern dominierten Raum fällt einem sofort ein Bildschirm auf, der ein sehr einfaches aber umso wirkungsvolleres Video zeigt. Die Künstlerin beschreibt darin in einigen Sätzen und Bildern wie ihre Katze während der Vorbereitungen zu dieser Schau ausgerechnet an einem Stück verschluckter Leinwand gestorben ist. Auf diese Art werden die in Pastelltönen gehaltenen, sich mit der so genannten „Krise“ auseinandersetzenden Bilder, um eine sehr persönliche - ja intime - Note ergänzt. Was bedeutet das persönliche Leid im Verhältnis zum großen Ganzen? Und doch ist es gerade dieses Video das am eindrucksvollsten in Erinnerung bleibt. Die sehr fein gearbeiteten und wunderbar komponierten Bilder welche die eigentliche Ausstellung ausmachen sind zwar auf Leinwand gemalt, aber ohne Keilrahmen gehängt was den Eindruck der Offenheit und Flexibilität, der auch in der teilweise verlaufenden Malweise zu finden ist, noch verstärkt. Zitate aus Zeitungen und anderen Medien, manchmal im Stil der klassischen Collage ins Bild geklebt, oder in aufwendiger Schrift gemalt, bilden das Grundgerüst der durch und durch politischen Arbeiten, die allerdings – für solche sehr ungewöhnlich – ganz und gar nicht düster oder Pessimistisch wirken. Eher so etwas wie heitere Bestandsaufnahmen der Situation als wütende Anklagen, zeigen sie sehr treffend, wie absurd die politische Auseinandersetzung zumeist geführt wird. Besonders klar wird diese Absurdität in dem Werk „We are the people“. Die ersten Worte der US-amerikanischen Verfassung „We the People“ werden mit einem hinzugefügten „are“ zu „We are the People...“. Ein Zitat aus der Verfassung wird so zur Anklage. Dass die Werke allesamt sehr harmonisch, ja dekorativ sind, verstärkt durch den Kontrast nur die Wirkung des kontroversiellen Inhalts.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Corina Vetsch - <Zugriffsrechte reparieren> oder <Der Zeit ihren Titel>
25.05 - 21.06.2012

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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