
Susanne Rohringer,
Gerold Miller - A retrospective: Konkrete Objekte
Der 50jährige Bildhauer Gerold Miller zeigt im Erdgeschoß große Formate seiner polymorphen Wandobjekte, die zwischen Skulptur und Malerei oszillieren. Meist sind es quadratische Rahmenkästen aus Aluminium mit abgeschrägten Kanten, die glatte Farbflächen aufweisen. In ihrem Zentrum befindet sich eine Öffnung, die die leere Wand freigibt. Rund um diese Öffnung, die wiederum ein Quadrat bilden kann, gruppieren sich Farben die mit harten Kanten - „Hard:edged“, so auch der Titel einer Werkserie – gegeneinander abgesetzt sind. Da gibt es kein Verrinnen oder Ineinander-Übergehen von Farbe. Vielmehr interessiert ihn das Zusammenstoßen der Farbflächen, ihre Wirkung auf den Betrachter und die Auswirkungen auf die innere Leerstelle, auf die plötzlich ein Schatten fallen kann. In den jüngsten Arbeiten wird die Öffnung kleiner und das Bild als solches gewinnt wieder die Oberhand.
Geht man durch die Galerie, so kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass man in erster Linie Objekte vor sich hat - Objekte, an denen Fragen der Malerei abgehandelt werden. Assoziationen zur Minimal Art stellen sich ein, die Überhöhung des Banalen, wie sie Donald Judd mit seinen Boxes vorführte, ist auch hier zu finden. Es ist aber keine lapidare Kunst, die hier gezeigt wird, sondern vielmehr eine, die ihr Statement wuchtig vorträgt: es geht um die Frage, welcher Form man sich heute noch bedienen kann, um Farbe ernsthaft zur Sprache zu bringen. Das geschieht in großen Formaten, die teilweise an die Kunst von Kenneth Noland oder Ellsworth Kelly erinnern, aber auch in kleineren Formaten, die im Obergeschoß der Galerie zu finden sind.
An Hand kleinerer Objekte kann man sehr gut das Experimentieren Millers mit unterschiedlichsten Formaten und Farben beobachten. Da gibt es orange Töne, glänzende aufgeraute Flächen und Schlagschatten, deren Effekte meist Eingang in größere Arbeiten finden.
Alles in allem eine gelungene und ambitionierte Ausstellung bei Nikolaus Ruzicska, die in der Festspielzeit sicherlich bei Publikum und Kritik gute Aufnahme findet.
Gerold Miller - A retrospective
23.07 - 30.08.2011
Galerie Nikolaus Ruzicska
5020 Salzburg, Faistauergasse 12
Tel: +43 662 630 360, Fax: +43 662 630 60
Email: salzburg@ruzicska.com
http://www.ruzicska.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h
23.07 - 30.08.2011
Galerie Nikolaus Ruzicska
5020 Salzburg, Faistauergasse 12
Tel: +43 662 630 360, Fax: +43 662 630 60
Email: salzburg@ruzicska.com
http://www.ruzicska.com
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa 10-14 h