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Teamplayer mit Visionen

Christoph Thun-Hohenstein leitet ab September 2011 das MAK Es ist schon atmosphärisch ein großer Unterschied zwischen dem oft polternden Peter Noever und dem immer diplomatischen Christoph Thun-Hohenstein, der sich sicherlich auch auf das MAK und seine MitarbeiterInnen auswirken wird. Die bei der Pressekonferenz anlässlich der Präsentation Thun-Hohensteins als neuer wissenschaftlicher Geschäftsführer des MAK - so der exakte Titel der Funktion – anwesenden MitarbeiterInnen des Hauses am Ring schienen jedenfalls erleichtert über die Wahl von Ministerin Claudia Schmied. Christoph Thun-Hohenstein war ja bis zuletzt als möglicher Nachfolger von Peter Noever im Gespräch, verneinte aber jedes Mal, sich für die Direktion des MAK beworben zu haben. Wie sich bei der Präsentation herausstellte, stimmt das auch, denn er hatte, neben einer weiteren nicht genannten Person, bei Kulturministerin lediglich sein Interesse für die Leitung bekundet, denn das MAK sei eine „Herausforderung die nur ein Mal im Leben kommt“, so Thun-Hohenstein. Insgesamt 56 weitere Personen hatten sich offiziell beworben. Kulturministerin Schmied stellte dazu fest, dass sie die Wahl von Thun-Hohenstein nicht „im stillen Kämmerchen“ getroffen habe, sie stehe aber dazu, kulturpolitisch weitreichende Entscheidungen letztendlich selbst zu treffen und zu verantworten. Die Wahl von Thun-Hohenstein zeigt jedenfalls das Bemühen, wieder mehr Ruhe in das zuletzt recht gebeutelte MAK zu bringen. Der Vorsitzende des Kuratoriums des MAK, Andreas Treichl, betonte, dass „Blockbuster“ keine Rolle bei der Ausstellungsplanung spielen sollten. Für die Wiener Kreativszene kann Christoph Thun-Hohenstein – derzeit noch operativer Geschäftsführer von departure, der Kreativagentur der Stadt Wien – jedenfalls eine Stärkung bedeuten. Design, Mode und Architektur sollen nach seinen Vorstellungen jedenfalls im Programm des MAK eine wesentlich größere Rolle spielen. Als Kreativ- und Diskurslabor sieht Thun-Hohenstein das MAK und will mit seinem Programm „maßgebliche Beiträge zur Qualität der kulturellen Produktion in Wien leisten“. Vorerst will der dem Museum aber eine sanfte, fast diplomatische Erneuerung angedeihen lassen. Die im Zuge der Generalsanierung des MAK zu Beginn der Amtszeit von Peter Noever eingerichtete Schausammlung soll nur langsam und zielgerichtet erneuert werden. Stärkeres Augenmerk will Christoph Thun-Hohenstein aber auf die Bespielung der Ausstellungsräume am Ring legen und generell die Sammlungen und speziell die Expositur im Flakturm Arenbergpark und die dort mehr eingelagerte als präsentierte Sammlung zeitgenössischer Kunst stärker vermitteln. Überhaupt scheint die Vermittlung – wohl auch angesichts der knappen Budgets – derzeit im Zentrum der Überlegungen zu stehen. Besonders die Vermittlung an Schulklassen soll in Zukunft noch intensiviert werden. Inhaltlich wird Christoph Thun-Hohenstein die Position des MAK in den Bereichen Design und Architektur neu definieren ohne die Sammlung zeitgenössischer Kunst zu vernachlässigen. Und auch die Exposituren in Los Angeles und Brtnice werden als integraler Bestandteil des MAK weitergeführt. Das Geld dazu soll nach wie vor zum Großteil aus dem Budget des MAK, also der Basisabgeltung und den Eintritten kommen. Sponsoring will Thun-Hohenstein nur „mit Augenmaß“ einsetzen. Details zur Ausstellungsplanung wird man frühestens im September, nach dem offiziellen Beginn der Direktion von Christoph Thun-Hohenstein erfahren.
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