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When form met function

Man könnte, mit dem Titel der Designzeitschrift der DDR, auch \"Form und Zweck\" sagen. Oder eben \"Ausdruck und Gebrauch\": Thema, soviel ist klar, ist die Dualität von äußerer Form, mit all ihren semantischen und ikonologischen Aspekten, und dem pragmatischen Funktionieren in der alltäglichen Nutzung von Architektur. Das Leitthema der klassischen Moderne also, nach der Postmoderne neu, und undogmatischer, diskutiert. Man widmet sich in diesem Sinne der alten, aber noch immer virulenten Grundfrage der Moderne nach den Beziehungen dieser zwei Größen und ihrer Relevanz für das Planen, Bauen und Wohnen der Gegenwart und Zukunft. Die Dualität liegt bereits in der Zusammensetzung der Beiträge mit historischen und aktuellen, theoretischen und der Planungspraxis entnommenen Themen. Unter dem Titel \"\Frankfurter Küche\ und Spaghetti carbonara\" werden anhand der Zubereitung eben jener in Grete Schütte-Lihotzkys Kleinküche die Unterscheidung von Zweckmäßigkeit und Nützlichkeit und die komplexen (Rück-)Bezüge von Tätigkeiten und Vorrichtungen untersucht. Auch beim Thema Umnutzung historischer Architektur geht es, im umgekehrten Kontext, wieder um das Thema Form und Funktion, nämlich um das Anpassen neuer Funktionen an gegebene architektonische Formen und vor allem um die Frage, worin der Reiz dieser semantischen Neuinterpretation besteht und welche Schlüsse sich daraus für die Theorie architektonischer Nutzung ziehen lassen: \"Wo sollte auch festgelegt sein, dass die erste Nutzung, die ein bestimmter Bau erfährt, bereits die angemessenste ist?\" Essays zu städtebaulichen und stadtsoziologischen Fragen und Rezensionen ergänzen die Palette. Entstanden ist eine Art deutsches \"UmBau\" mit hohem wissenschaftlichem Anspruch und ebensolcher Textqualität. Nicht gerade ein Massenmedium. Aber eines, das hoffen lässt. Ausdruck und Gebrauch. Dresdner wissenschaftliche Halbjahreshefte für Architektur Wohnen Umwelt. 1. Heft, 2002
Mehr Texte von Iris Meder †

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