Wolfgang Pichler,
Timotheus Tomicek, Ulrich Eigner - It's there: Einmal Beobachten - Einmal Spielen
Im Rahmen des europäischen Monats der Fotografie gewähren in der Startgalerie im MUSA zwei junge Fotografen Einblick in ihr Schaffen.
Ulrich Eigner ist sicher der klassischer wirkende, einer langen Tradition von dokumentarisch arbeitenden FotografInnen verbundene Künstler. Er stellt eine Serie von Arbeiten aus, die scheinbare Idyllen in den österreichischen Alpen wiedergeben - völlig ohne Kommentar aber mit leicht ironischer Schlagseite. Etwa eine Scheune deren Dachgiebelform sich genau in der dahinter liegenden Berglandschaft wiederfindet: so bleibt unklar, was hier vom Menschen geschaffen und was Natur ist. Vor allem die Formen sind es, mit denen der 1973 geborene Eigner in seinen Fotos gekonnt spielt, ohne seine Arbeiten konstruiert wirken zu lassen.
Sehr wohl konstruiert, aber gerade dadurch sehr faszinierend, sind hingegen die Werke von Timotheus Tomicek. Er dominiert vor allem durch seine verspielt, beinahe schon barock wirkenden Bilder und eine kleine überraschende Installationen diese gemeinsame Schau. Die Ausstellung gewinnt sehr durch den Umstand, dass die Bereiche der konträr arbeitenden Künstler auch klar räumlich getrennt wurden.
Im rocaillengeschmückten Goldrahmen auf digitalen Bildschirmen stechen einige der Fotos von Tomiceck besonders hervor. Eines dieser Bilder zeigt eine aufwändig gekleidete junge Frau, wie sie gerade vor einem Tischchen kniend einen weiteren Stein auf einen Turm aus Dominosteinen setzt. Verblüfft bemerkt man nach einigen Sekunden des Zweifelns, dass sich dieses Foto tatsächlich bewegt, oder es sich vielmehr um eine „Minimalst-Animation“ handelt. Die Frau auf dem Bild mit dem Titel „one more“ vollführt nämlich eine ganz leichte Bewegung indem sie den letzten Dominostein gerade nicht auf den Turm zu setzen scheint. Der hier eintretende Überraschungseffekt kann als eine Art Leitmotiv für die Arbeiten der Ausstellung gesehen werden, fliegt doch auch ein - anfangs nur an seinem Schatten erkennbarer - Miniaturdrachen dank eines Ventilators seine immer selben Bahnen im Galerieraum, und ein Nagel in einer Nische ist auch für manche Überraschung gut.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler
Timotheus Tomicek, Ulrich Eigner - It's there
17.11 - 11.12.2010
Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h
17.11 - 11.12.2010
Startgalerie im MUSA
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Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h