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TransModernity. Austrian Architects: The Sound of Building

War das wirklich nötig? Ein eigenes Schlagwort zu erfinden extra für die kleine Eröffnungsausstellung des kleinen Austrian Cultural Forum New York? \TransModernity\, das lässt an Transzendenz oder Transformation denken. Gemeint ist aber nichts weiter als das Operieren mit dem Instrumentarium der Moderne im 21. Jahrhundert und mit dem Rüstzeug, das die Wiener Tradition der skeptischen Selbstreflexion österreichischen Architekten bietet. In diesem Sinn stellt Kurator Otto Kapfinger die ausgewählten drei Büros henke und schreieck, Jabornegg & Pálffy und Riegler Riewe in seinem (im Gegensatz zu dem von Bart Lootsma) äußerst lesenswerten Essay in die Ahnenreihe Adolf Loos - Josef Frank - Friedrich Kiesler - Rudolf M. Schindler - Bernard Rudofsky - Roland Rainer - Johannes Spalt. Gerade bei Jabornegg & Pálffys auratischen, stark auf Materialwirkungen abgestellten Raumkonstruktionen kann man sich darüber streiten, ob sie in diesen kulturkritischen Zusammenhang zu positionieren sind. Aber hier ging es ja in erster Linie um die Vermittlung hiesiger Positionen an das interessierte Publikum eines Landes, das mit Österreich vor allem die Trapp-Familie und Arnold Schwarzenegger verbindet. Die von \"gangart\" konzipierte Präsentation ist eine eher spröde, die nur mit Kurztexten und Plänen in Schaukästen und einem Videoloop arbeitet. Auf drei triptychonartig nebeneinandergesetzten Projektionsflächen sind in je zwei Minuten Sequenzen aus Planung, Bau und Nutzung der je zwei ausgeführten Projekte der drei Büros zu sehen, so dass sich ein insgesamt zwölfminütiger Loop ergibt. Trotz der etwas sperrigen Rezeptionsform des Betrachtens einer Wand mit Projektionen funktioniert das durch die Prägnanz der Sequenzen und die sich ergebenden Bildkonstellationen recht gut. Überflüssig ist nur die pseudodynamische Musikuntermalung, die wohl den Status von Wien als Stadt innovativer DJs mittransportieren soll.
Mehr Texte von Iris Meder †

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TransModernity. Austrian Architects
29.08 - 28.10.2002

Architekturzentrum Wien
1070 Wien, Museumsquartier, Museumsplatz 1
Tel: +43 1 522 31 15, Fax: +43 1 522 31 17
Email: office@azw.at
http://www.azw.at
Öffnungszeiten: tägl. 10-19h


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