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Micha Payer und Martin Gabriel - Eyes on my Ears on my Ears: Zarter Dada-Pop

Einige im Raum herumstehende Kuben aus Alltagsabfällen die an Césars Controlled Compressions erinnern, stehen in dieser Schau im Kontrast zu den zarten und dennoch trashigen Zeichnungen an den Wänden. Diese Arbeiten fallen vor allem durch ihre an Collagen erinnernde Komposition und ihren dekorativen Charakter auf. Die Material-Kuben lassen ganz wie ihre „Vorbilder“ scheinbar jede Komposition vermissen. Das Verbindungsglied zwischen diesen sehr grob wirkenden Objekten und den zarten Zeichnungen an der Wand bildet eine Skulptur aus zusammen geklebtem Plastikspielzeug. Das gezeigte wirkt dennoch stimmig und wie aus einer Hand, was wohl dem Umstand zu verdanken ist, dass alle gezeigten Objekte stark an die Kunst des Neo-Dadaismus und der Pop Art der 1960er Jahre erinnern. Jim Dine, Robert Rauschenberg und Tom Wesselman fallen einem spontan bei der Betrachtung ein. Auch wenn die Präzision der Arbeiten klar im Widerspruch zur damaligen Attitüde das Neo-Dada steht, lassen sich doch in der Farbgebung und mehr noch in der Motivik. Parallelen finden. Letztere ist besonders nahe an dem was man aus der besagten Epoche kennt: Autos, moderne Menschen, Markenembleme - lauter Dinge die zwar in der gezeigten Form nicht in einem Bild von beispielsweise Rauschenberg vorkommen könnten, aber dennoch im gesamten eine ähnliche Stimmung vermitteln, da sie ebenfalls so etwas wie ein Inventar unserer Gegenwart zu bilden scheinen. Der großformatige Lamdaprint mit dem Titel „Vererbungslehre“ zeigt hingegen, in seiner klaren und eindeutig an der Computerkunst der Gegenwart geschulten Ästhetik, dass es dem Duo Payer-Gabriel nicht um eine bestimmte Form sondern eine möglichst passende Umsetzung ihrer Ideen geht, auch wenn diese nicht immer so klar und unmissverständlich wie im erwähnten Fall ist.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Micha Payer und Martin Gabriel - Eyes on my Ears on my Ears
10.09 - 07.10.2010

Startgalerie im MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 1 4000 8400, Fax: +43 1 4000-99-8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa 11-16 h


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