Manfred M. Lang,
Peinlich, dass jeder öffentlich reden darf, wie er will
Selten – ehrlich ganz ganz selten – wundere ich mich noch, was alles an geäußerter Dummheit und Präpotenz so möglich ist.
Kennen Sie Herrn Sünkel? Ich helfe: O.Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr. Hans Sünkel ist Präsident der Universitätenkonferenz und sitzt nach eigenen Angaben mit den Studenten im gleichen Boot.
Das wäre an sich ja ganz vernünftig, wenn es auch ganz vernünftig wäre. Und da akademisches Karlbashing allein sichtlich nicht abendfüllend ist, tut Herr Sünkel ein Übriges und gibt ein harsches Interview.
Schon die bisherigen – abgeschafften – Studiengebühren sind Herrn Sünkel einen lustigen Vergleich wert. „Ich bin peinlich berührt, wenn ich Kollegen aus dem Ausland mitteile, dass Studierende maximal zwei Euro zahlen, um das gesamte Angebot nutzen zu können. Das ist der Gegenwert eines Mineralwassers. Noch peinlicher ist, wenn ich sagen muss, dass jeder studieren darf, der will“.
Dass ihm dieses Statement nicht peinlich ist, ist schon peinlich genug. Hat er es vielleicht nur witzig gemeint???
Aber auf die Frage wie sinnvolle Studiengebühren aussehen sollen, legt der Präsident der Rektoren noch ein unwitziges Schäuferl nach: „Die Beiträge können durchaus vier- bis fünfmal so hoch sein wie bisher. Und für Ausländer noch einmal doppelt so hoch“.
Kein guter Ausgangspunkt für eine vernünftige Diskussion über vernünftige Studiengebühren und vernünftige Zugangsbeschränkungen. Aber das stört wohl einen unvernünftigen Hardliner wie Herrn Sünkel nicht einmal im Ansatz. Übrigens – sind alle Rektoren derselben Meinung wie ihr Präsident? Muss man sich fürchten???
Vielleicht sollten die Studenten dann lieber doch das gemeinsame Boot verlassen – ach so - die freiheitlichen Studenten können natürlich bleiben.
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