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in:system: Kritischer Transfer

In der Nachfolge der institutionskritischen und konzeptuellen Kunst der 60er Jahre sind in der Ausstellung in:system Ansätze versammelt, die Methoden und Praktiken aus ausserkünstlerischen Bereichen in den Bereich der Kunst transferieren, um deren Funktionsmechanismen zu befragen. Der Verweis auf eine Unendlichkeit potenzieller alternativer Möglichkeiten zu etablierten Strukturen, im Sinne der poststrukturalistischen Kritik, sowie der Zufall sind durchgehendes Motiv. Auch das Symbol der Unendlichkeit und der weisse Hase aus Alice im Wunderland – ein Werk, das zur Referenz und Ikone für die poststrukturalistische Kritik geworden ist – sind mit der Arbeit Judith Fegerls in der Ausstellung anwesend. Verzerrungen und die Fehler in den Systemen auf die Bezug genommen wird, sind es, an denen der künstlerische Mehrwert ansetzt. Ästhetische Qualitäten finden wie durch Zufall in die Arbeiten zurück, der Vorrang gilt den konzeptuellen Methoden. Vermessung, Deutung, der Akt des Interpretierens und die Frage der wissenschaftlichen Objektivität sind etwa bei Anges Fuchs, Ulrike Königshofer, Iris Nitzl thematisiert. Daniel Hafner kopiert eine „wissenschaftliche“ Vermessung – er setzt mit Pigment ausgelegte Leinwand für unterschiedliche Zeitspannen Regen aus. Das wissenschaftliche Ergebnis läuft jedoch ins Leere und es hinterbleiben nur die Ausstellungsstücke. Klaus Mosettig und Bernd Oppl haben jeweils eigene Konzepte und Ausdrucksmittel entwickelt, Funktionsmechanismen der Kunstwelt als in sich geschlossenes System zu visualisieren. Markus Proscheks Arbeit beschäftigt sich mit Unklarheiten in der Zuschreibungsfrage von etwas so Grundlegendem wie der Darwinschen Theorie. Die Ausstellung bildet den Auftakt des Jahresprogramms von Ausstellungen zeitgenössischer Kunst im Schloss Ulmerfeld bei Amstetten, die von Gastkuratoren vorbereitet werden. Die Kuratoren Anna Spohn und Bernhard Hosa nutzten den Raum, um Künstler der jüngeren österreichischen Generation unter dem gemeinsamen Nenner systemtheoretischer, institutionskritischer Ansätze zu präsentieren.
Mehr Texte von Milena Dimitrova

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in:system
30.04 - 01.08.2010

Schloss Ulmerfeld
3363 Ulmerfeld-Hausmening, Burgweg 1
Tel: +43 7472 601 456
Email: stadtamt@amstetten.at
http://www.amstetten.noe.gv.at/Schloss-Ulmerfeld.149.0.html
Öffnungszeiten: Fr 15-19, Sa, So 10-12, 14-17 h


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