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Christoph Meier - The Painting Room: Denk-Kunst

Die Ausstellung „The Painting Room“ von Christoph Meier zeigt, wie der Titel schon anklingen lässt Kunst für Künstler, oder besser für Menschen die sich viel, und theoretisch auf der Höhe der Zeit mit Kunst auseinandersetzen. Zu sehen ist in der eigentlichen Ausstellung nämlich nicht viel mehr als eine riesige, offensichtlich mit Malrückständen und anderen Spuren künstlerischer Produktion übersähte Stellwand, ein Objekt aus mit Farbe wie zufällig bepatzten Röhren und ein Stapel mit leuchtgelben Textfoldern. Letzterer ist auch sicher das Wichtigste an der gesamten Schau, da die eigentliche Kunst oder das, worum es zu gehen scheint, hier nicht zu sehen ist, sondern eben nur in dem von Christoph Bruckner verfassten Text beschrieben wird. Demnach ist das Prozessuale, das Handeln, vor allem aber die Geschichte der Objekte, die damit Zeugnis von eben diesem Handeln abgeben, die eigentliche Kunst Meiers. Auch dass der erwähnte Stapel an Informationsblättern stetig schrumpft und daher einem ständigen Wandel unterworfen ist, passt schlüssig in das Konzept einer performativen Kunst, die eben nicht dem Betrachter/der Betrachterin ein fertiges Objekt vorlegt, sondern diese/n Teil des Werkes werden lässt. Dass der Text Richard Serra oder Robert Morris herbeizitiert um Meiers Oevre im Kontext dieser Größen des Minimalismus und wichtiger noch des Postminimalismus zu verorten, ist im Sinne einer Kunst für ExpertInnen nur logisch. Wirklich schöne Elemente, die mit ihren Klebeband- und Farbresten zuweilen an Antoni Tàpies abstrakte Materialbilder erinnern, finden sich allerdings auf der großen Stellwand sehr wohl, auch wenn dies wahrscheinlich nicht intendiert ist. Es sind spannende und im Kunstkontext nicht unwesentliche theoretische Fragen, die hier anhand der gezeigten Objekte aufgeworfen werden, einem breiteren Publikum werden die Arbeiten des 1980 geborenen Künstlers allerdings leider verschlossen bleiben.
Mehr Texte von Wolfgang Pichler

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Christoph Meier - The Painting Room
09.04 - 12.05.2010

MUSA
1010 Wien, Felderstraße 6-8, neben dem Rathaus
Tel: +43 (0)1 4000 8400, Fax: +43 (0)1 4000 99 8400
Email: musa@musa.at
http://www.musa.at
Öffnungszeiten: Di - Fr: 11:00 - 18:00, Do: 11:00 - 20:00, Sa: 11:00 - 16:00 Uhr


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