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Quod licet jovi, non licet bovi

Die Weihnachts/Neujahrsfeiertage dienten auch dem Nachlesen des hochgestauten Zeitschriftenstapels. Also stolperten meine Augen über einen Empörungsartikel im Metropol von dessen Chefredakteur Cornelius Tittel. Die neue Direktorin des K21 in Düsseldorf, Marion Ackermann, möchte eine Installation von Reinhard Mucha abbauen und im Depot zwischenlagern. Obwohl der Wunsch von Ackermann nach Neuausrichtung der Schausammlung mehr als legitim ist und dem „Deutschlandgerät“ - Muchas zeitgeistige Installation aus den 90ern - eine Präsentationspause durchaus gut tun würde, löste Ackermanns Vorhaben sofort einen Sturm der Entrüstung aus - vorrangig von Direktoren (männlich) und mit empörter Unterstützung von Herrn Kittel. Herr Kittel ist der Meinung, dass der Nachfolgerin (weiblich) von Armin Zweite (männlich) der Job um eine Nummer zu groß sei. Deshalb stehe ihr auch eine eigene Neugestaltung der Sammlung nicht zu. Hätte doch allein der Aufbau von „Deutschlandgerät“ ein Jahr gedauert und 500.000 DM gekostet. (Ich hab die Installation gesehen – vielleicht sollte sich bei diesen damaligen Kosten noch einmal die Staatsanwaltschaft umsehen und –hören). Jedenfalls eins steht fest: Museumsdirektoren (männlich) können neu ausrichten so viel sie wollen (z.B. 2009 Kittelmann) – Museumsdirektorinnen (weiblich) haben gefälligst nur zu bewahren. Und nichts ändern. Wär ja noch schöner. Also in Zukunft: deutsche Männer an die Museumsfront. Frauen weg von für sie zu großen Museumsdirektorenjobs. Gratulation Herr Kittel. Der haben sie’s aber gezeigt.
Mehr Texte von Manfred M. Lang

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Ihre Meinung

1 Posting in diesem Forum
Quod licet jovi, non licet bovi
erhard | 13.01.2010 07:47 | antworten
DU, sprichst mir aus der Seele, lieber Manfred

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