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WIKAM 2010 - Wiener Internationale Kunst- & Antiquitätenmesse im Wiener Künstlerhaus: Gewohnte Vielfalt mit Lücken

Die Wikam, Wiener internationale Kunst- und Antiquitätenmesse, hat von 17. bis 25. April wieder im Künstlerhaus die Tore geöffnet – wie immer gibt es eine breite Palette an unterschiedlichsten Kunstgegenständen zu durchaus erschwinglichen Preisen. Der Mix der angebotenen Ware der 37 Aussteller ist zumeist schon aus den vergangenen Jahren bekannt: von Gefäßen und Statuetten aus der Antike, gotischen Madonnen über Biedermeier- und Bauernmöbel, verschiedenste kunsthandwerkliche Gegenstände sakraler wie profaner Funktion, Druckgrafik und Gemälde über die Jahrhunderte, Teppichen und Schmuck bis zu zeitgenössischer Malerei ist allerlei zu finden. In dem Gros der doch durchschnittlichen Stücke findet der engagierte Sammler allerdings auch durchaus Beachtliches. Kössl führt nach wie vor Holzschnitte und Kupferstiche erster Güte von Albrecht Dürer in seinem Angebot, „Maria von einem Engel bekrönt“ von 1522 ist um 11.500 Euro zu erwerben. Socowi bietet eine römische Bronzestatuette des Asklepios aus dem 2. Jh. um 33.000 Euro an. Einzelnen KünstlerInnen sind Sonderausstellungen gewidmet, darunter Oskar Laske als Architekt, Leopold Ganzer, Helmut Margreiter und Christa Hauer. Die Galerie Kopriva würdigt Christa Hauer (geb. 1925) mit einer Übersicht von Ölbildern ihrer Spätzeit und setzt damit nicht zum ersten Mal einen schönen Akzent im sonstigen Angebot der Wikam. Aufgrund der räumlichen Einschränkungen musste Kopriva auf die Präsentation von Beispielen aus den früheren Phasen im Oeuvre Krista Hauers verzichten – schade, denn das hätte Qualität und künstlerische Entwicklung der verdienstvollen und an sich noch unterbewerteten Künstlerin deutlicher gezeigt. Der Preis für die Gemälde liegt zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Dass Klassiker der österreichischen Moderne nach wie vor - wenn auch vereinzelt - mit guten Arbeiten durchaus am Markt vertreten sind, zeigt sich u.a. an Exempeln der Galerie Kunst & Handel. Außer Werken von Rudolf Schwarzkogler oder Günter Brus ist Arnulf Rainers „Farce Farces“ von 1970 für 19.000 Euro zu erwerben, Otto Muehls Mischtechnik für 2.700 Euro. Daneben kann man den Schüttbildern von Hermann Nitsch aus den Jahren 2001 und 2005 um je 22.000 Euro kaum etwas abgewinnen, werden sie doch in ihrer platten Grellheit der sonst durchaus möglichen Qualität des Künstlers wenig gerecht. So umfangreich und vielseitig sich die Wikam in diesem Frühjahr auch darbietet, so vermisst der vieljährige Besucher doch gewohnte Bekannte: Die ausdrucksstarken Figuren und kultischen Artefakte der Stammeskunst bei Primitive Gangl oder die hochklassigen Designermöbel bei Blazek + Rauminhalt hatten doch die Vielfalt der Messe über mehrere Jahre gehoben und bereichert.
Mehr Texte von Margareta Sandhofer

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WIKAM 2010 - Wiener Internationale Kunst- & Antiquitätenmesse im Wiener Künstlerhaus
17 - 25.04.2010

Künstlerhaus Wien
1010 Wien, Karlsplatz 5
Tel: +43 1 587 96 63
Email: office@k-haus.at
http://www.k-haus.at
Öffnungszeiten: täglich 10-18 h, Mi + Fr 10-22 h


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