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"Ich schaue in den Himmel, um mich zu erden"

Hofstetter Kurt: Sunpendulum (1996 > in progress) Hofstetter betrachtet in seinem "Sonnenpendel" den Himmel entlang des nördlichen Wendekreises und installierte dazu in den zwölf globalen Zeitzonen Kameras. "Sonnenpendel / Sunpendulum", so der Titel seiner Arbeit wird seit 1996 kontinuierlich entwickelt und erfasst heute zwölf mal 24 Bilder pro Sekunde quer über die Erde, die live über das Internet zugänglich sind. Hofstetter betrachtet das Licht der Sonne, das auf die Erde fällt, als Parameter für die Zeit und den Himmel als Medium für das Licht der Sonne. Seinen Ausgang nahm die beobachtende (Zeit-)Reise im Pazifik. Dort installierte der Künstler das erste "Auge" auf Hawaii. Von da ging es nach Ensenada, New Orleans, Bermuda, auf die Azoren, nach Granada, Kairo, Dubai, Kalkutta, Hongkong, Tokyo – hier weicht Hofstetter kurzfristig von seiner Wendekreisroute ab - und schließlich, die Zeitzonendestinationen verbindend, auf die Marshall Inseln. Hofstetter sammelt, archiviert und bearbeitet die Bilder dieser unterschiedlichen Himmelsausschnitte und nutzt sie als Material für seine Installationen (u.a. Biennale in Venedig 2009). Aktuell arbeitet er an der Realisierung eines Pavillons, in dem er die zwölf Himmelsgeschehen über der Erde zusammenführen und die Stille der Zeitzonen thematisieren wird. Hofstetter arbeitet seit vielen Jahren mit elektronischen Medien und zeigt seine Arbeiten weltweit in Museen und in öffentlichen Räumen. Zusammen mit Barbara Doser arbeitet er im Rahmen der Gruppe *PARALLEL MEDIA*. Die Arbeit "Einen Augenblick Zeit", die im öffentlichen Raum des Wiener Südbahnhofes beinahe fünfzehn Jahre lang audiovisuelle Kommunikation erlaubte, zählt in Österreich zu seinen bekanntesten. Zwei Augen warfen einander die Zeit zu, akustisch untermalt durch das gesampelte Ticken eines alten russischen Weckers. Im Vorbeigehen der zu oder von den Zügen hastenden Menschen wurden die "Augen" zu einer Station auf diesem Weg. Die Zeit, die am Weg zum Zug genau bemessen wird, wurde dabei subtil und wie von selbst reflektiert. Mittlerweile wurde die Installation im Zuge der Umbauarbeiten zum Wiener Hauptbahnhof ab- und am Karlsruher ZKM neu aufgebaut. Dort hängen die Augen nun über dem Portal. Sie blicken sich jedoch nicht mehr länger an, sondern werfen die Zeit parallel in die Weite, von der sie sie auch gesendet bekommen.
Mehr Texte von Ursula Hentschläger

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