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Wiedereröffnung: Wiedersehen in Miesenbach

Von den maria-theresianischen Industrieansiedlungen über die Sommerfrische Ferdinand Raimunds und Brahms-Uraufführungen bis zur sozial-, industrie- und architekturhistorisch bedeutsamen Tätigkeit der Familie Bunzl in Pernitz, die dem Ort erstrangige Bauten Josef Franks einbrachte: Im Piestingtal spiegelten sich seit jeher kulturgeschichtliche Entwicklungen. Das wiedereröffnete Gauermann-Museum in Gauermanns Geburtsort Miesenbach-Scheuchenstein ist ein weiterer Fixpunkt im Kontext des Biedermeiers, der das touristische Konzept der Gegend vorgibt. In der ehemaligen Dorfschule, entworfen 1912 im Dunstkreis der Josef-Hoffmann-Schule, wird eine Auswahl von Arbeiten Gauermanns gezeigt, die großteils vom Niederösterreichischen Landesmuseum zur Verfügung gestellt wurden. Andere Arbeiten stammen aus dem Besitz der Nachkommen des Malers und Teilzeitbauern, die zwei Steinwürfe entfernt noch immer den Gauermann-Hof bewohnen. In einer Landschaft von bukolischer Schönheit, der erstaunlicher- (und glücklicher-)weise allzu breite Popularität versagt geblieben ist, teilen sich Hof und Museum ein großartiges Panorama mit Schneebergblick; seinerzeit vielleicht ein Grund für Gauermanns Großvater, einen Wiener Klavierbauer, das Anwesen zu erwerben, für Gauermann selbst jedenfalls ein unerschöpfliches Reservoir für Naturbeobachtungen. In der einstigen Lehrerwohnung werden hauptsächlich kleinformatige Arbeiten Gauermanns mit lokalem Bezug präsentiert. Hoch anzurechnen ist es dem Landesmuseum, dass man dabei nicht auf Ladenhüter aus den Magazinen zurückgegriffen, sondern Miesenbach einige Hauptwerke zur Verfügung gestellt hat. Jährlich wechselnde Ausstellungen zum zeichnerischen Werk werden die Auswahl in Zukunft ergänzen. Eine Landpartie ist sie auf alle Fälle wert.
Mehr Texte von Iris Meder †

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Wiedereröffnung
19.05.2002

Gauermann-Museum
2761 Miesenbach, Scheuchenstein 127
Tel: +43 (2632) 8267
Email: museum.gauermann@gmail.com
http://www.miesenbach.at/gauermannmuseum/


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