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Camera Austria-Preis der Stadt Graz 2009 an Sanja Ivekovic
Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: "Für Sanja Ivekovic, eine der bedeutendsten KünstlerInnen des vormaligen Jugoslawiens wie auch Kroatiens, bildet das Medium Fotografie einen integralen Teil ihres kritischen konzeptuellen Ansatzes. Sie zeigt, wie sich die in den Bildmedien – in Werbung, Zeitungsreportagen, im Fernsehen wie in der politischen Propaganda – produzierten und standardisierten Codes in das kollektive soziale Verhalten einschreiben. Sie trifft damit jeweils differenzierte Aussagen zum Verhältnis zwischen Bild- und Körperpolitik. Ivekovic führt die Fotografie auf einfache Materialien zurück, um dadurch – stets auch gender-spezifische – Machtstrukturen sichtbar zu machen, welche die Praxis des alltäglichen Lebens in den sich ständig verschiebenden Bereichen zwischen "öffentlich" und "privat" bestimmen."
Die Mitglieder der Jury waren: Adam Budak, Kurator, Kunsthaus Graz; Silvia Eiblmayr, Kuratorin, Kommissärin des österreichischen Beitrages zur Biennale di Venezia 2009, Wien; Thomas Weski, Kurator und Professor für "Kulturen des Kuratorischen" an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig; Christine Frisinghelli als Vertreterin von Camera Austria.
Der CAMERA AUSTRIA-PREIS wurde 1989 von der Stadt Graz in Anerkennung der internationalen Bedeutung der Zeitschrift CAMERA AUSTRIA gestiftet und wird, auf Vorschlag einer internationalen Jury, alle zwei Jahre ungeteilt einem Künstler für sein Werk auf dem Gebiet der Fotografie verliehen. Der Preis ist mit EUR 14.500 dotiert. Bisherige PreisträgerInnen des CAMERA AUSTRIA-PREISES waren Nan Goldin (USA), Olivier Richon (Schweiz / Großbritannien), Seiichi Furuya (Japan / Österreich), David Goldblatt (Südafrika), Hans-Peter Feldmann (Deutschland), Allan Sekula (USA), Aglaia Konrad ( Belgien / Österreich), Walid Raad (Libanon / USA) und Marika Asatiani (Georgien).
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